„Ich hatte gestern ein sehr interessantes Erlebnis“, erzählt der Vater beim Frühstück. „Was denn für eins?“, fragt Ida neugierig. „Als ich alleine in der Küche gesessen habe, hatte ich das Gefühl, dass die gehäkelten Herzen mir zugeblinzelt haben. Also habe ich sie angesprochen. Und was meint ihr, was passiert ist?“, möchte der Vater von seiner Familie wissen. „Die Herzen haben dir geantwortet“, entgegnet Lukas. „Ja, ganz genau. Ich habe mich mit den gehäkelten Herzen unterhalten. Das hat sich richtig gut angefühlt!“, sagt der Vater. „Und worüber habt ihr gesprochen?“, fragt Marco. „Über diese Adventszeit und das sie euch schon länger kennen. Außerdem haben sie mich gefragt, was mich am meisten stört und was ich ändern würde, um glücklicher zu sein“, zählt der Vater auf. „Und was würdest du ändern?“, möchte die Mutter nun wissen. „Ich möchte versuchen, dass ich mehr Zeit mit euch verbringen kann. Denn das stört mich am meisten. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich neben euch her lebe“, sagt der Vater traurig. „Nur weil du nicht so oft hier bist, heißt es doch nicht, dass du neben uns her lebst“, protestiert Ida. „Ich freue mich immer, wenn du nach Hause kommst und von deinem Tag erzählst“, sagt Marco. „Und ich genieße es, wenn wir abends beim Fernsehprogramm zusammen kuscheln“, fügt Lukas hinzu. „Das du mir jeden Abend meine Geschichte vorliest, das mag ich besonders“, ergänzt Ida. Da muss der Vater lächeln. „Das sind ja schon mal einige Punkte, die mich wieder aufmuntern“, sagt er. (mehr …)
„Wie gut es sich anfühlt, wenn man morgens nicht so früh aufstehen muss“, sagt Lukas. „Vor allem finde ich es gut, dass ich mich bei der Dunkelheit jetzt nicht auf mein Fahrrad schwingen muss, um zur Schule zu kommen“, fügt Marco hinzu. „Sollen wir uns zur Feier des Tages noch zu Papa und Mama ins Bett kuscheln?“, fragt Lukas. „Das ist eine super Idee. Das finde ich an den Wochenende auch immer so gemütlich“, entgegnet Marco und die beiden gehen in das Zimmer der Eltern. „Keiner mehr da. Müssen Papa und Mama denn heute noch arbeiten?“, wundert sich Lukas. „Papa auf jeden Fall und ich glaube Mama wollte heute noch einiges erledigen, weil ja schon in drei Tagen Weihnachten ist“, antwortet Marco. „Sollen wir uns trotzdem noch in das große Bett kuscheln?“, möchte Lukas wissen „Auf jeden Fall! Vielleicht möchte Ida ja auch noch dazu kommen?“, erwidert Marco. Ida hatte die Stimmen ihrer Brüder bereits gehört und stürmt schnell zu ihnen. Die drei kuscheln sich unter die Bettdecke und erzählen sich alles, was ihnen durch den Kopf geht. Auch die drei Herzen liegen bei ihnen und hören sich alles gut an.
„Hurra, heute ist der letzte Schultag für dieses Jahr!“, freut sich Lukas beim Aufstehen. Sofort sind Marco und er selbst hellwach und tanzen fröhlich durch ihr Zimmer. „Macht ihr etwa ohne mich eine Party?“, fragt Ida, die von dem Gestampfe ihrer Brüder wach geworden ist. „Nicht direkt, wir freuen uns nur, dass es heute Mittag Ferien gibt“, klärt Lukas seine Schwester auf. Jetzt tanzt auch Ida voller Freude durch das Zimmer.
„Schon wieder Montag Morgen“, stöhnt Marco beim Aufstehen. „Wieso können nicht schon Ferien sein?“, murrt Lukas. „Immerhin ist in zwei Wochen Weihnachten! Und dann haben wir auch frei“, meint Ida. „Da hast du recht. Und wer weiß, was bis dahin noch alles passiert?“, meint Lukas mit einem Blick zu Familie Herz. „Wie meinst du das?“, fragt Marco. „Ich habe das Gefühl, dass wir noch zwei wundervolle Adventswochen erleben werden“, erwidert Lukas geheimnisvoll. Ida schaut ihren Bruder verwundert hat: „Meinst du zusammen mit den drei Herzen?“ „Ja, vielleicht meine ich das“, gibt Lukas zu. „Glaubst du nun auch an einen Zauber, der von den Herzen ausgeht?“, möchte Marco wissen. „Ja. Seitdem wir die Träume hatten, ist es hier viel harmonischer geworden. Fast so wie früher, als wir viel zusammen unternommen und miteinander gespielt haben. Außerem kann man jetzt erst mal zur Ruhe kommen, wenn man durch die Wohnungstür nach Hause kommt“, sagt Lukas. „Das stimmt! Gestern haben selbst Papa und Mama dich nicht mehr mit Fragen bombardiert, als du von Bernd wieder gekommen bist“, meint Marco augenzwinkernd. „Aber nur, weil ihr denen so eine gute Antwort gegeben habt“, gibt Lukas zu bedenken. „Die beiden träumen wahrscheinlich nicht von den drei Herzen, oder?“, meint Ida. „Also müssen wir denen auf die Sprünge helfen.“ Marco und Lukas sehen sich an und müssen lachen. „Du machst wirklich die allerbesten Beobachtungen von uns, Ida“, sagt Marco liebevoll.
Nepomuk und Heinzi liegen schon lange wach in ihrem Bettchen und denken über das Gespräch mit dem Weihnachtsmann nach. „Was meint der Weihnachtsmann wohl damit, dass die Erwachsenen Geschichten über Wichtel und ihn selbst für Fantasie-Geschichten halten?“, überlegt Heinzi. „Na, das sie nicht mehr an den Weihnachtsmann und uns glauben. Für sie ist Weihnachten zwar schön und spannend – vor allem, wenn sie Kinder haben. Aber an die Magie der Weihnachtszeit glauben die Erwachsenen nicht“, entgegnet Nepomuk. „Und du meinst, das sich das auch nicht ändern würde, wenn Marco, Lukas und Ida ihren Eltern von ihren Abenteuern mit uns erzählen?“, fragt Heinzi weiter. „Das kann ich dir leider auch nicht beantworten. Um wieder an uns zu glauben, müssten die Eltern uns wahrscheinlich kennenlernen. Und ich kenne keinen einzigen Weihnachts-Wichtel, der mit Erwachsenen in Kontakt war. Daher weiß ich nicht, ob das erlaubt ist“, überlegt Nepomuk. „Dann müssen wir wohl darauf warten, bis der Weihnachtsmann eine Antwort gefunden hat“, meint Heinzi.
Lukas wird als erster wach. Er denkt lange über seinen Traum nach. Denn dieser handelte schon wieder von den drei gehäkelten Herzen. Schon merkwürdig, dass die derzeit so oft in den Träumen auftauchen. Und vor allem haben die Träume häufig mit dem Leben seiner Familie zu tun. Es scheint ihm fast so, als wollen die Herzen ihnen ihr eigenes Leben spiegeln. (mehr …)
„Ich habe heute Nacht richtig gut geschlafen“, sagt Heinzi. „Ich auch. Ich habe von den drei Kindern geträumt. Ida hat sich in meinem Traum dafür bedankt, dass wir zu ihnen gekommen sind, um gemeinsam die Adventszeit zu genießen!“, schwärmt Nepomuk. Dann erst bemerken die beiden Wichtel das Taschentuch, mit dem Ida sie am Vorabend zugedeckt hat. „Woher kommt denn das Taschentuch? War dir heute Nacht so kalt, dass du das geholt hast?“, möchte Nepomuk wissen. „Nein, ich habe die ganze Nacht geschlafen“, entgegnet Heinzi. „Dann muss Ida wohl wirklich bei uns gewesen sein und uns zugedeckt haben.“ „Und mein Traum war gar kein Traum“, überlegt Nepomuk. „Das ist ja richtig aufregend, Nepomuk! Wir hatten den ersten Kontakt mit Ida!“, ruft Heinzi erfreut. Und auch Nepomuk freut sich sehr darüber.
„Ich freue mich so! Heute kann ich die vierte Kerze am Adventskranz anzünden. Das heißt, dass Weihnachten nicht mehr weit weg ist“, sagt Lukas. „Das stimmt. Zumal wir gestern schon den Weihnachtsbaum aus dem Wald geholt haben und er jetzt auf der Terrasse steht“, erinnert sich Ida. „Oh ja. Oma hat sich auch sehr über den Baum gefreut, den ich für sie ausgesucht habe“, freut sich Lukas. „Sie wollte den sogar heute schon schmücken, damit sie mehr in Weihnachtsstimmung kommt“, erinnert sich Marco. „Das macht sie meistens am vierten Advent, weil sie oft schon vor Heiligabend Weihnachtsbesuch bekommt. Dann findet sie es mit Baum gemütlicher“, fügt die Mutter hinzu. „Das kann ich gut verstehen. Vor allem, weil das ganze Wohnzimmer dann nach Wald riecht“, meint der Vater.
„Es ist toll, einen neuen, gehäkelten Freund zu haben“, sagt Lukas beim Frühstück. „Ich habe bei meinem blauen Stern wirklich das Gefühl, dass er mir richtig gut tut. Er hört mir zu, er gibt mir gute Ratschläge und er lässt mich an die wirklich wichtigen Dinge denken.“ „Da hast du recht. Ich habe mich gestern auch noch lange mit meinen kleinen, lilafarbenen Stern unterhalten. So fühle ich mich im Bett auch viel geborgener und nicht so alleine“, ergänzt Ida. „Mein grüner Stern hat auch an meinem Bett gesessen und mir zugehört, als ich ihm von meinem Tag erzählt habe. Vor allem ist er immer da, wenn mir etwas wichtiges einfällt und gerade niemand anders in der Nähe ist“, sagt Marco.
Das kleine Herz schlendert fröhlich durch die Wohnung. Es beobachtet Marco, Lukas und Ida dabei, wie sie gemeinsam vor dem Computer sitzen und sich Sachen für ihren Wunschzettel aussuchen. „Meint ihr, dass das Christkind es toll findet, wenn wir ausgedruckte Sachen auf den Wunschzettel kleben und nicht selbst malen?“, zweifelt Ida gerade an der Art, den Wunschzettel zu gestalten. „Na klar! Ich kann schließlich nicht so gut malen und dann wüsste das Christkind gar nicht, was ich meine“, erwidert Lukas. „Außerdem können wir den Wunschzettel ja trotzdem noch gut gestalten, so dass er sehr selbstgemacht aussieht“, fügt Marco grinsend hinzu.