Als Marco, Lukas und Ida in die Küche kommen, leuchtet bereits die erste Kerze am Adventskranz und ihre Eltern Pit und Laura sitzen mit der Zeitung und einer Tasse Kaffee am Frühstückstisch. „Heute ist es endlich soweit! Wir dürfen in unser erstes Advents-Söckchen schauen!“, ruft Ida mit strahlendem Blick zu den selbst gestrickten Advents-Söckchen. „Ja, ich habe mich schon lange auf diesen Moment gefreut“, gibt auch Lukas zu, der die letzten Adventszeiten in sehr angenehmer Erinnerung hat. Denn das kleine Herz hat der Familie in den letzten Jahren viel Freude in die Vorweihnachtszeit gebracht.
„Das Essen gehen war gestern ein toller Abschluss von einem aufregendem Wochenende“, sagt Ida beim Frühstück. „Das stimmt, es waren so viele Ereignisse. Aber ich bin immer noch ganz begeistert von dem Flohmarkt. Ich hatte ehrlich nicht mit so vielen Leuten gerechnet“, überlegt Marco. „Und die Idee mit der Spende zum Herzzentrum gefällt mir immer besser. Ist es nicht sogar am Samstag genau sechs Jahre her gewesen, dass Ida aus dem Krankenhaus entlassen wurde?“, fragt der Vater. „Ja, vielleicht hat mich auch das auf diesen Gedanken gebracht“, antwortet die Mutter. Ida nimmt ihre Mutter in den Arm. „Ich habe echt Glück, dass ich euch als Eltern habe!“, sagt sie dabei.
„Was für ein tolles Erlebnis wir gestern hatten!“, ist Marco immer noch ganz begeistert. „Und wieviel Platz wir in der Wohnung bekommen haben durch den Verkauf“, freut sich die Mutter. „Unsere Zimmer wirken jetzt auch viel größer“, ist Ida stolz. „Und in der Garage können wir die Fahrräder parken, ohne vorher über das alte Bobbycar oder das Dreirad zu stolpern“, grinst der Vater.
Auch an diesem Morgen liegt ein Umschlag für die Familie bereit. Das kleine Herz ist bisher sehr zufrieden mit seinen Menschen, denn sie machen sich sehr viele, schöne Gedanken zu den Aufgaben. Da das kleine Herz heute als erstes unten ist, zündet es schon mal die Kerze am Adventskranz an, damit alle von der gemütlichen Atmosphäre begrüßt werden.
Das kleine Herz ist heute als erstes in der Küche. Es ist sich nicht sicher, was die Familie von der heutigen Aufgabe hält. Das kleine Herz war am Vorabend so gerührt, was sich die Kinder und die Eltern über ihre Herzenswünsche erzählt haben, dass die heutige Aufgabe in die gleiche Richtung geht. Daher kann es vor lauter Aufregung nicht mehr schlafen und kann es kaum erwarten, dass die Kinder den Brief lesen.
Nach dem gemeinsamen Frühstück gehen die Kinder draußen spielen. Denn das Wetter ist fantastisch. Marco und Lukas spielen im Garten Fußball, während Ida in der Einfahrt mit den Rollschuhen übt. Die Mutter kümmert sich um den Wohnungsputz, denn in zwei Tagen ist schließlich schon Weihnachten. Der Vater sitzt noch alleine in der Küche, denn er überlegt sich, was er heute noch alles machen muss. Dabei blickt er immer wieder zu den drei Herzen, die am Adventskranz sitzen.
„Ich bin ganz aufgeregt auf das Gespräch mit der Mutter“, sagt das kleine Herz. „Ich hätte nie gedacht, dass wir mal mit Erwachsenen in Kontakt kommen“, flüstert Mama Herz. „Und das alles nur, weil wir gestern nicht vorsichtig genug waren“, mahnt Papa Herz. „Es hat so einen Spaß gemacht. Da habe ich alles um mich herum vergessen“, sagt das kleine Herz entschuldigend. „Papa und ich haben ja auch nicht aufgepasst“, tröstet Mama Herz.
Lukas wird als erster wach. Er denkt lange über seinen Traum nach. Denn dieser handelte schon wieder von den drei gehäkelten Herzen. Schon merkwürdig, dass die derzeit so oft in den Träumen auftauchen. Und vor allem haben die Träume häufig mit dem Leben seiner Familie zu tun. Es scheint ihm fast so, als wollen die Herzen ihnen ihr eigenes Leben spiegeln. (mehr …)
Nach den beiden Träumen mit den gehäkelten Herzen hat Ida das Gefühl, das von den drei Herzen ein Zauber ausgeht. Deswegen möchte sie ihr rotes Herz auch den ganzen Tag bei sich haben. Sie nimmt das kleine Herz in die Hand und schaut ihm in die Augen: „Ich glaube, dass du mit einer besonderen Magie verzaubert wurdest. Marco und Lukas wollen mir ja nicht glauben und darum sage ich es ihnen auch nicht mehr. Aber ich möchte dich heute mit zu meinen Freunden in den Kindergarten nehmen.“ Das kleine Herz freut sich sehr und macht innerlich einen Luftsprung. Am liebsten würde es Ida um den Hals fallen und ihr sagen, wie sehr es sich freut.
Die drei Herzen haben die letzte Nacht jeder bei seinem Kind im Bett verbracht. Marco, Lukas und Ida haben gehofft, erneut von ihren Herzen zu träumen und wollten sie deshalb ganz nah bei sich haben. Aber in dieser Nacht gab es keinen „komischen Traum“. (mehr …)