Weihnachtspost

„Das Essen gehen war gestern ein toller Abschluss von einem aufregendem Wochenende“, sagt Ida beim Frühstück. „Das stimmt, es waren so viele Ereignisse. Aber ich bin immer noch ganz begeistert von dem Flohmarkt. Ich hatte ehrlich nicht mit so vielen Leuten gerechnet“, überlegt Marco. „Und die Idee mit der Spende zum Herzzentrum gefällt mir immer besser. Ist es nicht sogar am Samstag genau sechs Jahre her gewesen, dass Ida aus dem Krankenhaus entlassen wurde?“, fragt der Vater. „Ja, vielleicht hat mich auch das auf diesen Gedanken gebracht“, antwortet die Mutter. Ida nimmt ihre Mutter in den Arm. „Ich habe echt Glück, dass ich euch als Eltern habe!“, sagt sie dabei.

 

Das kleine Herz ist ganz gerührt von diesen Eindrücken und überreicht Piet den Umschlag mit der neuen Aufgabe. Dieser flüstert dem kleinen Herzen ins Ohr: „Mir war gar nicht bewusst, wie sehr Laura noch an die Zeit damals zurück denkt. Für mich ist die Sache längst erledigt, weil es Ida so gut geht.“ „Laura war viel näher an dem Geschehen dran. Sie hat täglich mit den Ärzten gesprochen und die ganzen Auf’s und Ab’s hautnah miterlebt. Aber du hast ja gehört, dass sie versucht, nur noch das Positive zu sehen. Und das ist das wichtigste daran“, flüstert das kleine Herz zurück. Piet lächelt das kleine Herz dankbar an, macht den Umschlag auf und fängt an vorzulesen.

 

Guten Morgen Zusammen!

Ich wünsche euch einen guten Start in die letzte Schul- und Arbeitswoche in diesem Jahr! Noch fünf Tage und dann könnt ihr die vorweihnachtliche Stimmung noch mehr genießen!

Für heute habe ich natürlich auch wieder eine Aufgabe für euch. Die wird euch ebenfalls in weihnachtliche Stimmung bringen – da bin ich mir sicher.

„Sucht eure Liste heraus, auf der ihr notiert habt, wem ihr in diesem Jahr eine Weihnachtskarte schreiben möchtet. Schreibt ganz persönliche Grüße auf eure Familienkarte und malt vielleicht noch ein weihnachtliches Motiv dazu.“

Ich wünsche euch viel Spaß, euer kleines Herz

 

„Hast du die Weihnachtskarten schon abgeholt, Mama?“, fragt Lukas verwundert. „Ja, ich war doch letzte Woche noch in der Stadt und habe einmal nachgesehen, ob sie schon da sind. Und tatsächlich waren die Karten bereits abholbereit“, antwortet die Mutter. „Gibt es nicht auch Weihnachts-Briefmarken?“, fragt Ida. „Na klar, gibt es die. Die klebt Oma doch immer auf ihre Weihnachtskarten“, fällt Marco ein. „Da hast du recht“, gibt Ida zu. „Möchtet ihr die auf die Post kleben?“, fragt die Mutter. „Ich finde, dass es schöner aussieht mit Weihnachtsmarken“, sagt Ida. „Die müsste ich dann noch besorgen“, seufzt die Mutter. „Wenn du mir Geld mitgibst, kann ich die nach der Schule mitbringen. Ich komme doch fast an der Post vorbei“, sagt Marco. Die Mutter freut sich über das Angebot, denn sie hat eigentlich keine Zeit, um noch mal in die Stadt zu fahren.

Am Nachmittag setzen sich Marco, Lukas, Ida, Piet und Laura zusammen an den Esszimmertisch. Sie zünden Duft-Teelichter an und hören Weihnachtsmusik. Dann fängt jeder an, seine Karten zu schreiben. Natürlich mit Füller. Da Ida noch nicht schreiben kann, hilft Laura ihrer Tochter. Dafür malt Ida Weihnachtsmotive auf die Karten von Laura. So ist jeder Weihnachtsgruß einzigartig schön.

 

„Wenn ich mir die Karten so ansehen, würde ich mich auch riesig freuen, wenn wir Post bekommen“, sagt Marco. „Es ist wirklich etwas ganz anderes, als ein Gruß per SMS oder Email“, fügt Lukas hinzu. „Die Karten werden unseren Freunden ebenfalls wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagt Ida und freut sich darüber.

 

„Möchtest du auch einen Weihnachtsgruß an das Herzzentrum schicken? Vielleicht arbeiten da ja noch Ärzte und Schwestern, die Ida damals betreut haben“, fragt Piet seine Frau. „Das ist eine schöne Idee. Die freuen sich bestimmt auch, wenn sie positive Nachrichten von ehemaligen Patienten bekommen“, fügt Marco hinzu. „Das würde ich sehr gerne machen“, sagt Laura gerührt und fängt direkt an zu schreiben.

Am Abend hat die Familie alle Weihnachtskarten geschrieben und in einen Umschlag gepackt. „Sollen wir die auch direkt zum Briefkasten bringen?“, fragt Ida. „Gute Idee. Denn dann sehen wir noch ein bisschen von der Weihnachtsbeleuchtung in den Vorgärten“, sagt die Mutter. „Und vielleicht können wir dabei ja noch ein paar Pokémons fangen?“, fragt Lukas leise. „Auch das können wir machen. Ihr habt uns ja letztens so begeistert von eurer Leidenschaft berichtet, dass ich nun selbst gespannt bin, wie so etwas funktioniert“, sagt Piet. Lukas und Marco freuen sich sehr über die Antwort und gemeinsam macht sich die Familie auf den Weg, um die Weihnachtskarten wegzubringen.

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