„Was für ein tolles Erlebnis wir gestern hatten!“, ist Marco immer noch ganz begeistert. „Und wieviel Platz wir in der Wohnung bekommen haben durch den Verkauf“, freut sich die Mutter. „Unsere Zimmer wirken jetzt auch viel größer“, ist Ida stolz. „Und in der Garage können wir die Fahrräder parken, ohne vorher über das alte Bobbycar oder das Dreirad zu stolpern“, grinst der Vater.
Die Kinder sind heute früh wach geworden. Sie sind sehr aufgeregt, denn heute ist der lang ersehnte Garagen-Flohmarkt bei Ihnen zu Hause. „Ich bin gespannt, wie viel Leute heute kommen und ob wir viel verkaufen werden“, grübelt Ida. „Ja, und ob wir viele Spenden einnehmen“, überlegt Lukas. „Ich hoffe, dass wir möglichst viel verkaufen“, meint auch Marco. „Freut ihr euch denn auch auf das Ereignis an sich?“, fragt das kleine Herz. „Wie meinst du das?“, möchte Ida wissen. „Naja, ob ihr Spaß daran habt, euch heute in die Garage zu stellen, Sachen zu verkaufen und viele Gespräche zu führen“, erwidert das kleine Herz. „Na klar, denn dadurch kommt doch viel Geld in die Kasse“, sagt Marco. „Ihr sprecht die ganze Zeit nur von dem Geld. Aber freut ihr euch auf den Garagen-Flohmarkt?“, fragt das kleine Herz noch mal.
„Du meinst, ob wir uns auf den Verkauf freuen, ohne dabei an das Geld zu denken?“, hakt Lukas nach. „Genau das möchte ich von euch wissen“, entgegnet das kleine Herz. „Ja klar, freuen wir uns auf den Garagen-Flohmarkt. Alleine das aussortieren der Sachen hat total viel Spaß gemacht und ich habe ein paar Sachen wieder gefunden, die ich schon lange gesucht habe“, sagt Lukas. „Außerdem schweißen uns die Vorbereitungen sehr zusammen. Wir haben die Garage zusammen geschmückt und leckere Plätzchen gebacken“, fügt Ida hinzu. „Und es macht bestimmt Spaß, viele Leute zu treffen, die heute zu uns kommen“, sagt Marco. „Da bin ich aber beruhigt, dass ihr auch an diese Sachen denkt“, sagt das kleine Herz erleichtert und reicht Lukas den Umschlag. Der nimmt ihn verwundert entgegen: „Wir bekommen heute noch eine Aufgabe von dir? Ich weiß nicht, ob wir das schaffen werden!“ „Warte doch erst mal ab, was das für eine Aufgabe ist“, sagt Marco. „Du hast ja recht. Aber Geduld war noch nie meine Stärke“, gibt Lukas zu und fängt an vorzulesen.
„Es ist immer noch dieser leckere Weihnachtsduft in der Luft“, schwärmt Ida. „Mir läuft auch schon wieder das Wasser im Mund zusammen“, sagt Lukas. „Kannst du uns heute vielleicht ein paar von den leckeren Plätzchen zur Schule einpacken, Mama?“, fragt Marco. „Na klar. Das habt ihr euch auf jeden Fall verdient nach dem Back-Marathon gestern“, antwortet die Mutter lächelnd.
„Seht mal nach draußen! Der Teich ist zugefroren!“, ruft Ida aufgeregt. „Wie schön das aussieht“, sagt die Mutter. „Meinst du, dass wir schon Schlittschuh laufen können?“, fragt Lukas. „Ich fürchte, dass es dafür noch nicht kalt genug ist. Die Eisschicht ist nur ganz dünn. Aber wenn es in den nächsten Tagen weiter friert, habt ihr vielleicht Glück“, erwidert die Mutter. „Schade. Wisst ihr noch wie viel Spaß das Eishockey spielen im letzten Jahr gemacht hat?“, erinnert sich Lukas. „Oh ja, mit alten KG-Rohren als Hockey-Schlägern“, sagt Marco lachend. „Das hat voll Spaß gemacht“, erinnert sich nun auch Ida.
Gerne erinnert sich die Familie an den gestrigen Tag zurück. „Ich fühle mich immer noch richtig gut, weil wir gestern so viele Leute zum Lächeln gebracht haben“, sagt Ida. „Das war wirklich eine ganz tolle Erfahrung“, fügt Marco hinzu. „Vielleicht können wir ja bald wieder Plätzchen backen und die Aktion wiederholen“, schlägt Lukas vor. „Super Idee. Aber die nächsten Plätzchen die wir backen, werden für unsere Verkaufsaktion am Samstag“, erinnert Marco an den anstehenden Garagen-Flohmarkt. „Sollen wir eigentlich noch mehr Sachen dafür aussortieren?“, fragt Lukas. „Ich glaube, dass wir schon sehr viel zusammen haben, aber wenn dir noch etwas einfällt, können wir gerne noch mehr dazustellen. Je mehr wir verkaufen, desto mehr Geld bekommen wir auch für den guten Zweck zusammen“, erwidert die Mutter.
„Das Gespräch gestern Abend über unsere Hobbies hat richtig viel Spaß gemacht“, sagt Lukas. „Da hast du recht. Endlich konnten wir mal alles erzählen, ohne unterbrochen zu werden“, gibt Marco ihm recht. „Vielleicht sollten wir die Regel einführen, dass wir die anderen immer aussprechen lassen. Dann machen die Unterhaltungen insgesamt mehr Spaß“, schlägt die Mutter vor. „Das ist nur nicht immer so einfach, wenn man selbst voll von Erlebnissen ist und die auch erzählen möchte“, gibt Ida zu bedenken. „Aber es hat sich doch für uns alle gut angefühlt. Und darum sollten wir auf jeden Fall daran arbeiten, dass unsere Gespräche weiterhin so harmonisch sind“, meint der Vater. „Und vor allem hatte ich gestern das Gefühl, dass ihr mir ehrlich interessiert zugehört habt. Das Gefühl habe ich sonst nicht so oft“, sagt Lukas traurig. „Das geht mir auch so“, gibt die Mutter zu. „Wenn ich was sage, antwortet ihr oft gar nicht, sondern erzählt von einer ganz anderen Sache. Als würden wir aneinander vorbeireden.“ „Das hat das kleine Herz doch im letzten Jahr schon festgestellt. Schade, dass wir das noch nicht geändert haben“, gibt Marco zu. „Dann sollten wir uns jetzt selbst diese Aufgabe geben und an unserem Gesprächsverhalten arbeiten“, sagt der Vater.
„Aufgewacht in die neue Woche! Das Frühstück ist fertig!“, ruft die Mutter zum dritten Mal. „Montags kommen die drei immer so schlecht aus dem Bett“, stellt Piet fest. „Das Wochenende war ja auch wieder sehr ereignisreich“, sagt Laura. Da hört der Vater trampelnde Schritte auf der Treppe. „Umso erstaunlicher, dass die drei jetzt schon fertig sind“, wundert er sich. „Naja, die Aufgaben machen ja auch Lust auf mehr – und die neue Aufgabe erfährt man nur, wenn man aufsteht“, sagt Laura lächelnd und begrüßt ihre Kinder mit einer Umarmung.
Heute haben die Kinder länger geschlafen als sonst, denn am Vorabend haben sie noch darüber nachgedacht, wie sie die Plakate gestalten können, die sie in der Nachbarschaft aufhängen möchten. Marco, Lukas und Ida haben bereits die ersten Entwürfe gestaltet, während die Eltern im Freundeskreis von ihrer Idee erzählt haben. „Ich freue mich total, wieviel positive Rückmeldungen wir bisher von unseren Freunden erhalten haben“, sagt die Mutter. „Ja, das kannst du laut sagen. Teilweise wollen sie jetzt selbst aussortieren und auch noch Sachen zu dem Flohmarkt beitragen“, erzählt der Vater den Kindern. „Das ist ja cool!“, freuen sich die Kinder. Auch das kleine Herz freut sich sehr über diese Neuigkeiten. Es hätte nicht gedacht, dass die Aufgabe vom Vortag so eine große Aktion ins Rollen bringt.
„Die Nikolausgeschichte hat mir gestern sehr gut gefallen“, sagt Ida, als sie an diesem Samstag am Frühstückstisch sitzen. „Ja, mir auch. Der Nikolaus hat ganz viel seiner Reichtümer geteilt mit Leuten, denen es bei weitem nicht so gut geht, wie ihm“, fügt Lukas hinzu. „Dabei ist es doch ganz oft so, dass die Leute, die ganz viel haben, immer mehr haben wollen und sich ganz schlecht von ihren Sachen trennen können – obwohl sie die gar nicht mehr brauchen“, meint Marco. „Könntet ihr das denn?“, fragt der Vater. „Gute Frage. Aber wenn ich wüsste, dass ich anderen damit helfen kann, würde ich schon was abgeben“, überlegt Lukas.
Heute kommt die ganze Familie gemeinsam nach unten. Das kleine Herz hat die Kerze am Adventskranz bereits angezündet. Heute ist Nikolaustag und über Nacht war tatsächlich der Nikolaus im Haus und hat den Kindern eine kleine Überraschung gebracht. Zudem wartet an jedem Platz ein Nikolausteller.