Ein gemeinsamer Ausflug

Heute haben die Kinder länger geschlafen als sonst, denn am Vorabend haben sie noch darüber nachgedacht, wie sie die Plakate gestalten können, die sie in der Nachbarschaft aufhängen möchten. Marco, Lukas und Ida haben bereits die ersten Entwürfe gestaltet, während die Eltern im Freundeskreis von ihrer Idee erzählt haben. „Ich freue mich total, wieviel positive Rückmeldungen wir bisher von unseren Freunden erhalten haben“, sagt die Mutter. „Ja, das kannst du laut sagen. Teilweise wollen sie jetzt selbst aussortieren und auch noch Sachen zu dem Flohmarkt beitragen“, erzählt der Vater den Kindern. „Das ist ja cool!“, freuen sich die Kinder. Auch das kleine Herz freut sich sehr über diese Neuigkeiten. Es hätte nicht gedacht, dass die Aufgabe vom Vortag so eine große Aktion ins Rollen bringt.

 

Als die Familie nach dem Kuscheln im Bett zusammen zum Frühstückstisch geht, hat das kleine Herz bereits zwei Kerzen am Adventskranz angezündet. „Wie schön das aussieht mit unseren Bienenwachskerzen“, freut sich Ida. „Ja, die geben richtig warmes Licht ab … und gut riechen tut es auch noch“, sagt Marco. „Aber das heute schon der zweite Advent ist, finde ich fast erschreckend. Die Zeit geht so schnell um“, meint Lukas. „Da hast du recht. Aber wir haben ja auch schon jede Menge gemacht in der einen Woche“, gibt Ida zu bedenken. „Das war der schönste Advent, den wir bisher hatten“, sagt Marco. „Und das, obwohl die letzte Adventszeit auch schon so besinnlich war“, meint Lukas. „Ja, das letzte Jahr war ebenfalls sehr schön, aber in diesem Jahr genießen wir sie vom ersten Tag an. Wir machen viel zusammen, überlegen uns Aktionen und sind füreinander da. Das ist schon echt toll“, sagt Marco. „Für mich ist es ebenfalls die intensivste Adventszeit, seitdem ich denken kann“, gibt der Vater zu.

 

„Hast du eigentlich heute auch wieder eine Aufgabe für uns?“, fragt Ida das kleine Herz. „Aber natürlich“, antwortet das kleine Herz und reicht Ida den Zettel. „Heute darfst du für mich vorlesen, Papa“, sagt Ida und gibt den Zettel weiter an Piet.

 

Einen wunderschönen 2. Advent wünsche ich euch!

Ich bin noch immer ganz sprachlos, was ihr gestern alles auf die Beine gestellt habt. Ihr sprüht vor Freude und tollen Ideen! Das macht mich sehr glücklich.

Heute bekommt ihr eine sehr schöne Aufgabe von mir – wie ich finde 😉

„Zieht euch warm an und geht gemeinsam über den Weihnachtsmarkt am Kirchplatz. Geht am besten erst am Nachmittag los, denn dann könnt ihr die Weihnachtsbeleuchtung besser sehen und erlebt die adventliche Stimmung viel mehr.“

Euer kleines Herz

 

„Das ist ja eine tolle Idee“, freut sich die Mutter. „An den Weihnachtsmarkt hatte ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht“, murmelt der Vater. „Wisst ihr noch, wie wir im letzten Jahr zusammen dort waren. Da haben wir Papa besucht, der Eierpunsch auf einem Stand verkauft hat“, erinnert sich Lukas. „Ja, und direkt gegenüber von dem Stand war die kleine Eisenbahn, mit der wir ganz viele Runden gefahren sind“, fügt Ida hinzu. „Und die Kirche war weihnachtlich angestrahlt. Mit Sternen in den buntesten Farben“, fügt Marco hinzu. „Und als Abschluss gab es für uns alle Zuckerwatte“, grinst Ida. „Du hast die blaue genommen und ausgesehen wir Schlumpfine“, fällt Lukas ein und alle müssen laut lachen.

 

Am Nachmittag laufen sie in die Stadt. Unterwegs fällt ihnen auf, dass bereits sehr viele Häuser mit Lichterketten glänzen. „Wie schön das alles aussieht“, schwärmt die Mutter. „Es freuen sich alle auf Weihnachten“, sagt der Vater. „Meint ihr, dass die Leute, die Adventszeit genauso genießen, wie wir? Oder haben viele von ihnen Stress?“, überlegt Marco. „Wenn wir ehrlich sind, würden wir die Zeit ohne das kleine Herz auch nicht so zelebrieren, wie jetzt. Bei uns gibt es jeden Tag eine tolle Aufgabe, die die Adventszeit zu etwas besonderem macht“, meint Lukas. „Die Jahre davor hatte ich auch immer nur Stress“, erinnert sich der Vater. „Ich wollte möglichst viele Baustellen noch fertig bekommen, alles im Büro erledigt haben und dann gab es immer so viel Arbeit, das ich gar nicht mehr wusste, wo mir der Kopf steht.“ „Da hast du recht. Wie gut, dass uns das kleine Herz die Bedeutung der Adventszeit wieder näher gebracht hat“, freut sich die Mutter.

 

Am Kirchplatz angekommen, schlendert die Familie gemeinsam über den Weihnachtsmarkt und bleibt an vielen Buden stehen, um sich die Sachen anzuschauen. „Seht mal, da sind solche Bienenwachskerzen, wie die von unserem Adventskranz!“, ruft Ida. „Deswegen riecht es hier auch so gut“, sagt Marco. „Das war übrigens auch eine ganz tolle Aktion: selber Kerzen zu machen. Das Rollen der Wachsplatten hat super viel Spaß gemacht“, meint Lukas. „Und es duftet in der ganzen Wohnung nach den Kerzen“, fügt Ida hinzu.

 

„Sollen wir auch in die Kirche gehen? In diesem Jahr gibt es dort verschiedene Stationen, die alle mit Weihnachten zu tun haben“, schlägt die Mutter vor. „Sehr gerne“, sagt der Vater. „Wow, wie schön das hier aussieht“, staunt Ida. „Seht mal – mit den unterschiedlich leuchtenden Farben werden die Stationen angestrahlt. Das sieht wahnsinnig schön aus“, fügt Lukas hinzu. Gemeinsam schlendern die Fünf durch die Kirche und bestaunen jede Station und lesen sich gemeinsam die Bibelstellen durch, die dort dargestellt werden. „Auf diese Weise ist Kirche richtig anschaulich“, meint Marco. „Da hast du recht. Das ist richtig gut gemacht“, sagt der Vater.

 

Beim hinausgehen aus der Kirche sieht Ida einen Weihnachtsbaum, an dem Zettel hängen. „Was ist das denn für ein Baum?“, wundert sie sich und geht dorthin. Lukas und Marco folgen ihrer Schwester. „Ein Wunschbaum“, liest Marco vor. „Davon hat meine Religionslehrerin in der Schule erzählt“, sagt Lukas. „Dort können Kinder, die aus armen Familien kommen, einen Wunsch dran hängen, der dann von anderen Leuten erfüllt werden soll. Dazu nimmt man sich einen Zettel mit, besorgt das Geschenk und gibt es im Pfarrheim ab. An Weihnachten werden die Geschenke dann bei den Kindern abgegeben.“ „Das klingt nach einer ganz schönen Idee“, strahlt Ida. „Können wir auch einen Zettel mitnehmen und einem Kind einen Wunsch erfüllen?“, fragt Marco die Eltern. „Wenn ihr das möchtet, dann können wir das gerne machen. Ich finde die Idee nämlich auch ganz toll“, sagt der Vater.

 

Das kleine Herz ist gerührt, wie sehr sich die Kinder mittlerweile Gedanken um andere Kinder und Familien machen, denen es nicht so gut geht, wie ihnen selbst. „Ihr habt den Sinn der Weihnachtszeit auf jeden Fall verstanden“, flüstert das kleine Herz der Mutter ins Ohr. Laura lächelt stolz: „Da bin ich sehr froh drüber, denn so macht Weihnachten wirklich noch viel mehr Spaß!“

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