„Lustig, lustig, tralalalala, heut‘ ist Nikolausabend da, heut‘ ist Nikolausabend da!“, singt Ida, als sie mit Marco und Lukas die Treppe herunter kommt. „Was der Nikolaus wohl gebracht hat?“, fragt Lukas ein wenig aufgeregt. „Auf jeden Fall leckere Süßigkeiten“, stellt Marco mit Blick auf den Küchentisch fest. „Hmm, das sieht aber lecker aus! So viel Schokolade!“, freut sich Ida. „Und für jeden liegt noch ein kleines Päckchen da!“ „Es sieht aus, wie ein Buch oder so was“, sagt Lukas. Schnell packen die drei Geschwister ihre Geschenke aus. „Du hast recht, Lukas! Es ist ein Buch. Wie passend, ich hatte mein anderes gerade durch“, freut sich Marco.
„Das Gespräch gestern Abend über unsere Hobbies hat richtig viel Spaß gemacht“, sagt Lukas. „Da hast du recht. Endlich konnten wir mal alles erzählen, ohne unterbrochen zu werden“, gibt Marco ihm recht. „Vielleicht sollten wir die Regel einführen, dass wir die anderen immer aussprechen lassen. Dann machen die Unterhaltungen insgesamt mehr Spaß“, schlägt die Mutter vor. „Das ist nur nicht immer so einfach, wenn man selbst voll von Erlebnissen ist und die auch erzählen möchte“, gibt Ida zu bedenken. „Aber es hat sich doch für uns alle gut angefühlt. Und darum sollten wir auf jeden Fall daran arbeiten, dass unsere Gespräche weiterhin so harmonisch sind“, meint der Vater. „Und vor allem hatte ich gestern das Gefühl, dass ihr mir ehrlich interessiert zugehört habt. Das Gefühl habe ich sonst nicht so oft“, sagt Lukas traurig. „Das geht mir auch so“, gibt die Mutter zu. „Wenn ich was sage, antwortet ihr oft gar nicht, sondern erzählt von einer ganz anderen Sache. Als würden wir aneinander vorbeireden.“ „Das hat das kleine Herz doch im letzten Jahr schon festgestellt. Schade, dass wir das noch nicht geändert haben“, gibt Marco zu. „Dann sollten wir uns jetzt selbst diese Aufgabe geben und an unserem Gesprächsverhalten arbeiten“, sagt der Vater.
Heute haben die Kinder länger geschlafen als sonst, denn am Vorabend haben sie noch darüber nachgedacht, wie sie die Plakate gestalten können, die sie in der Nachbarschaft aufhängen möchten. Marco, Lukas und Ida haben bereits die ersten Entwürfe gestaltet, während die Eltern im Freundeskreis von ihrer Idee erzählt haben. „Ich freue mich total, wieviel positive Rückmeldungen wir bisher von unseren Freunden erhalten haben“, sagt die Mutter. „Ja, das kannst du laut sagen. Teilweise wollen sie jetzt selbst aussortieren und auch noch Sachen zu dem Flohmarkt beitragen“, erzählt der Vater den Kindern. „Das ist ja cool!“, freuen sich die Kinder. Auch das kleine Herz freut sich sehr über diese Neuigkeiten. Es hätte nicht gedacht, dass die Aufgabe vom Vortag so eine große Aktion ins Rollen bringt.
„Die Nikolausgeschichte hat mir gestern sehr gut gefallen“, sagt Ida, als sie an diesem Samstag am Frühstückstisch sitzen. „Ja, mir auch. Der Nikolaus hat ganz viel seiner Reichtümer geteilt mit Leuten, denen es bei weitem nicht so gut geht, wie ihm“, fügt Lukas hinzu. „Dabei ist es doch ganz oft so, dass die Leute, die ganz viel haben, immer mehr haben wollen und sich ganz schlecht von ihren Sachen trennen können – obwohl sie die gar nicht mehr brauchen“, meint Marco. „Könntet ihr das denn?“, fragt der Vater. „Gute Frage. Aber wenn ich wüsste, dass ich anderen damit helfen kann, würde ich schon was abgeben“, überlegt Lukas.
Heute kommt die ganze Familie gemeinsam nach unten. Das kleine Herz hat die Kerze am Adventskranz bereits angezündet. Heute ist Nikolaustag und über Nacht war tatsächlich der Nikolaus im Haus und hat den Kindern eine kleine Überraschung gebracht. Zudem wartet an jedem Platz ein Nikolausteller.
Das kleine Herz ist heute als erstes in der Küche. Es ist sich nicht sicher, was die Familie von der heutigen Aufgabe hält. Das kleine Herz war am Vorabend so gerührt, was sich die Kinder und die Eltern über ihre Herzenswünsche erzählt haben, dass die heutige Aufgabe in die gleiche Richtung geht. Daher kann es vor lauter Aufregung nicht mehr schlafen und kann es kaum erwarten, dass die Kinder den Brief lesen.