Nehmt bewusst die schönen Momente wahr

„Ich bin so müde heute Morgen“, gähnt Ida. „Kein Wunder, so lange, wie ihr gestern ausgehalten habt“, sagt die Mutter. „Es hat aber auch richtig Spaß gemacht“, sagt Marco. „Vor allem das Kegeln war klasse! Die Mitarbeiter haben uns angefeuert und es hat sich super angefühlt, als ich einen entscheidenen Wurf gemacht habe“, erinnert Lukas sich glücklich. „Eigentlich müsste man so etwas viel öfter machen“, meint Ida.

 

Marco entdeckt mit seinen müden Augen den Umschlag am Adventskranz. „Wie schön! Das kleine Herz hat heute auch schon wieder an uns gedacht“, sagt er mit einem Blick zu seinem kleinen Freund. Das kleine Herz lächelt ihn an. „Heute darf Laura den Umschlag öffnen, denn Piet ruht sich ja noch ein wenig von der gestrigen Feier aus“, sagt es schmunzelnd. „Sollen wir nicht auf Papa warten?“, fragt Marco. „Dann erfahren wir ja erst heute Mittag von der Aufgabe“, sagt Lukas enttäuscht. „Nicht nötig. Ich bin schon wach“, sagt Piet, als er gähnend in die Küche kommt.

 

Einen wunderschönen guten Morgen, meine Lieblingsfamilie!

Ich hoffe, dass ihr gestern einen unvergesslichen Abend hattet. Ich hatte aber schon das Gefühl, dass ihr euch alle sehr wohl gefühlt habt und es genossen habt.

Heute ist der letzt Schul- und Kindergartentag vor den Weihnachtsferien. Sicherlich macht ihr alle noch etwas Besonderes. Daher heute eine ungewöhnliche Aufgabe:

„Genießt bewusst den letzten Tag in der Schule und im Kindergarten. Versucht euch viele Kleinigkeiten zu merken und erzählt sie euch heute Nachmittag am Adventskranz. Das ist dann der Abschluss des Alltags für dieses Jahr. Denn ab morgen sind dann ja Ferien.“

Viel Spaß wünscht euch euer kleines Herz

 

„Das wird heute gar nicht so einfach sich viel zu merken, so müde wie ich bin“, sagt Lukas. „Aber ihr führt doch heute etwas auf. Das ist doch etwas ganz Besonderes! Also da wäre ich wieder hellwach“, meint Marco. „Und wir machen heute ein Abschlussfrühstück im Kindergarten“, weiß Ida zu berichten. „Bei uns wird heute endlich gewichtelt. Ich bin schon ganz gespannt, von wem ich etwas bekomme“, sagt Marco.

 

Die Kinder machen sich auf den Weg zur Schule. Piet und Laura bringen Ida heute gemeinsam in den Kindergarten und verabschieden sich von ihrer Tochter. Danach wollen sie Lukas in der Schule überraschen. Denn die Weihnachtsfeier, bei der Lukas etwas aufführt, ist auch für Eltern. Piet war noch nie bei einer solchen Veranstaltung und da er heute schon Urlaub hat, möchte er es sich nicht entgehen lassen. Zumal Laura ihm jedes Jahr vorschwärmt, wie gut man auf diesen Weihnachtsfeiern in weihnachtliche Stimmung kommt.

 

Am Nachmittag setzen sich Marco, Lukas, Ida und die Eltern im Wohnzimmer um den Adventskranz. Es ist wieder sehr gemütlich. Das Kaminfeuer knistert im Hintergrund, Duftkerzen erfüllen den Raum mit Bratapfel-Geruch und auf dem Tisch stehen Plätzchen.

„Was war denn für dich heute das schönste Erlebnis, Ida?“, möchte das kleine Herz wissen. „Ich fand es superschön, dass Papa und Mama mich heute beide zum Kindergarten gebracht haben und mich auch beide wieder abgeholt haben. Das fühlt sich toll an. Außerdem haben wir im Kindergarten einen langen Tisch zusammengestellt, so dass wir alle an einer großen Festtafel saßen. Die Erzieherinnen haben LED-Teelichter aufgebaut und ein leckeres Frühstück vorbereitet. Außerdem haben wir dabei Weihnachtslieder gesungen. Das war richtig, richtig schön“, erzählt Ida mit leuchtenden Augen.

 

„Und an welche Momente erinnerst du dich heute am besten, Marco?“, fragt das kleine Herz. „Auch in unserer Klasse haben unsere Klassenlehrer LED-Lichter aufgestellt. Die Wichtelgeschenke wurden verteilt und seht mal – ich habe eine richtig coole Pokemon-Figur bekommen. Mein Wichtel kannte mich wohl sehr gut! Und auch das Geschenk, dass ich verschenkt habe, wurde mit strahlenden Augen in Empfang genommen. Das Schenken an sich ist gar nicht das wichtigste – sondern die Erkenntnis, dass sich jeder „Wichtel“ ganz spezielle Gedanken macht, was er verschenkt. Und das hat bei fast allen super funktioniert. Es haben sich alle über ihr Geschenk gefreut. Und zum Schulschluss wurde noch ein Lied aus dem Weihnachtskonzert von letzter Woche über Lautsprecher gespielt. Bei uns in der Klasse haben alle mitgesungen. Da habe ich ein bißchen Gänsehaut bekommen, denn es fühlte sich einfach toll an“, schwärmt Marco.

 

„Und jetzt bist du dran, Lukas. Was hat dir heute am meisten Spaß gemacht?“, möchtet das kleine Herz nun wissen. „Ich habe mich riesig gefreut, dass Mama und Papa heute beide zu meiner Weihnachtsfeir gekommen sind. Darum habe ich mir auch besonders viel Mühe gegeben, als ich meinen Text aufgesagt habe. Nachdem ich fertig war, konnte ich Papa und Mama stolz lächeln sehen und das hat mich sehr glücklich gemacht. Und ich muss zugeben, dass auch das Singen der Weihnachtslieder von unserem Schulchor sehr beeindruckend war. Die ganze Aula hat zusammen gesungen und dabei hat der Weihnachtsbaum mit seinen Lichterketten geleuchtet. Ich freue mich so sehr auf Weihnachten, das kann ich kaum in Worte fassen“, sagt Lukas begeistert.

 

„Ich muss sagen, dass ich auch sehr beeindruckt von der Weihnachtsfeier war“, sagt Piet. „Eure Klasse hat ein tolles Stück aufgeführt und ich war sehr stolz auf dich, Lukas. Du hast deinen Part richtig gut vorgetragen. Auch deine Freunde haben sich super viel Mühe gegeben. Bei den Weihnachtsliedern habe ich auch mitgesummt, denn es war wirklich eine fantastische Atmosphäre!“

„Und ich bin mit dem ganzen Tag super zufrieden. Ihr habt euch alle wundervolle Momente gemerkt. Genauso wie es das kleine Herz vorgeschlagen hat. Denn jeder Tag ist voller schöner Momente. Das ist mir heute erst richtig bewusst geworden. Auch wenn nicht alles gut läuft, muss man sich an die besonderen Minuten erinnern. Und das waren für mich heute auf jeden Fall die Aufführung von Lukas und jedes einzelne Weihnachtslied, das gesungen wurde. Am meisten hat es mich jedoch gefreut, dass du heute Morgen auch mit aufgestanden bist, Piet – obwohl du schon Urlaub hast und du gestern noch später zu Hause gewesen bist, als wir“, sagt Laura lächelnd und gibt Piet einen Kuss.

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