Das kleine Herz wartet gespannt am Küchentisch auf die Kinder. Heute ist Samstag. Da schlafen Marco, Lukas und Ida meistens etwas länger und starten ruhig in den Tag. In der letzten Adventszeit hatten die Kinder mit dem kleinen Herz, Papa Herz und Mama Herz eine ganz besondere Zeit. Daran möchte das kleine Herz in diesem Jahr wieder anschließen. Natürlich hatten sie die letzten Monate ebenfalls viel Freude zusammen, aber die Adventszeit ist ja nun mal eine ganz besondere Zeit!
Das kleine Herz hat einen Zettel mit einer Aufgabe beschrieben und ihn auf den Küchentisch gelegt. Nun ist es ganz aufgeregt, wie die Kinder und auch die Eltern reagieren werden. Da hört es endlich Schritte auf der Treppe und freudig plappernde Kinderstimmen. Die Kinder gehen jedoch erst ins Wohnzimmer, denn solange die Eltern noch schlafen, schauen sie ein wenig Fernsehen.
Das kleine Herz kann es vor Aufregung nicht mehr aushalten und geht zu ihnen ins Wohnzimmer. „Guten Morgen, kleines Herz, du bist ja schon wach“, sagt Ida erstaunt. „Guten Morgen Zusammen!“, entgegnet das kleine Herz, „was schaut ihr denn spannendes?“ „Es läuft gerade gar nichts gutes im Fernsehen“, sagt Lukas gelangweilt. „Sollen wir dann vielleicht schon mal den Tisch zusammen decken und eure Eltern überraschen?“, fragt das kleine Herz. „Ist alles in Ordnung bei dir, kleines Herz? Sonst guckst du doch auch gerne mit uns Fernsehen…?“, fragt Marco. „Ja schon, aber ich dachte, dass sich eure Eltern freuen würden und das es ein angenehmer Start in das Wochenende wird“, entgegnet das kleine Herz. Marco schaut seine Geschwister an und die drei denken alle das gleiche, nämlich, dass in der Küche eine Überraschung für sie sein wird. „Also gut, dann wollen wir mal den Tisch decken“, sagt Lukas.
Das kleine Herz hüpft aufgeregt vor den Kindern her. Auf den ersten Blick können die Kinder keine Überraschung sehen. Daher holt Marco die Teller aus dem Schrank, Ida das Besteck aus der Schublade und Lukas die Tassen vom Regal. Ida ist als erstes am Tisch. „Oh, da legt ja ein Brief auf dem Tisch. Und es stehen unsere Namen drauf!“, ruft sie ganz aufgeregt. „Du kannst doch noch gar nicht lesen“, sagt Lukas zu Ida, denn er ärgert sich, dass nicht er den Brief gefunden hat. „Unsere Namen kann ich sogar alle schon schreiben“, entgegnet Ida empört. „Jetzt streitet doch nicht“, sagt Marco schnell. „Lasst uns lieber den Brief öffnen, oder was meinst du, kleines Herz?“, sagt er augenzwinkernd zu dem kleinen Herz. Das nickt ganz aufgeregt mit dem Kopf, denn es kann kaum erwarten, was die Kinder sagen werden.
Ida reißt neugierig den Umschlag auf und gibt ihn Lukas. „Kannst du es bitte vorlesen?“, bittet sie ihren Bruder. „Na klar“, erwidert Lukas, der seinen Ärger schon wieder vergessen hat. Das kleine Herz beobachtet die Kinder neugierig, als Lukas anfängt zu lesen.
Als Lukas fertig mit dem Vorlesen ist, sagt Marco: „Das ist eine tolle Idee! Einen Adventskranz kaufen, kann jeder. Aber einen selber machen, ist schon etwas ganz Besonderes!“ „Das finde ich auch. Hat Papa nicht letztens noch erzählt, dass er früher mit Opa auch immer selbst einen Kranz gebunden hat?“, erinnert sich Ida. „Stimmt. Opa bindet den ja auch jedes Jahr selbst“, sagt Lukas. „Und Oma dekoriert ihn immer ganz toll“, fügt Ida hinzu. „Kleines Herz, das ist eine tolle Idee! Wir werden gleich Mama und Papa davon berichten“, sagt Marco. Das kleine Herz freut sich sehr, dass die Kinder so begeistert reagieren. Es hatte schon ein wenig Angst, dass Marco, Lukas und Ida keine Lust an der Aufgabe hätten, da sie in letzter Zeit am liebsten mit dem Computer gespielt haben und möglichst wenig zusammen an der Luft waren. Es strahlt über das ganze Gesicht.
„Lasst uns noch schnell den Tisch zu Ende decken und Kaffee kochen“, schlägt Marco vor. „Sollen wir Papa und Mama ihre Kaffeetassen ans Bett bringen? Es ist doch bestimmt schön, wenn sie mal von Kaffeeduft geweckt werden, oder?“, schlägt Lukas vor. „Super Idee“, freut sich Ida. Die drei Kinder machen sich voller Elan an die Arbeit.
Mit zwei vollen Kaffeetassen in der Hand gehen Marco, Lukas, Ida und das kleine Herz die Treppe zu den Eltern hoch und wecken diese liebevoll. Die Eltern freuen sich sehr, denn so wurden sie noch nie von ihren Kindern geweckt. Die drei krabbeln noch mit ins Bett, während Piet und Laura ihren Kaffee dort trinken.
„Das kleine Herz hat uns heute mit einem Brief überrascht“, erzählt Ida aufgeregt. Die Kinder erzählen den Eltern von dem Brief und und der Aufgabe. Die Eltern lächeln das kleine Herz an. „Das ist eine wunderschöne Idee“, sagt die Mama. „Das finde ich auch“, ergänzt der Vater. „Früher habe ich den Adventskranz auch immer mit meinem Papa gebunden und es sind ganz besondere Momente, an die ich mich jetzt noch erinnere. Die Zeit dafür muss man sich einfach nehmen. Ohne dich hätten wir es wahrscheinlich nicht gemacht.“ Das kleine Herz ist gerührt von den Worten. Denn es erinnert sich noch zu gut daran, dass der Vater im letzten Jahr gesagt hat, dass er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen möchte, aber es ihm durch die Arbeit nicht so häufig möglich ist. Nun ist das kleine Herz stolz, dass der Vater durch diese Idee daran erinnert wird.
Beim Frühstück überlegen sich die Kinder zusammen mit den Eltern, wo sie grüne Zweige sammeln möchten, ob sie noch einen Rohling für den Adventskranz haben, um den das Grün gebunden wird und welche Kerzen sie wählen möchten. „Ich fand die roten immer toll“, sagt Ida. „Die strahlen so viel Wärme aus.“ „Rote Kerzen haben wir doch fast jedes Jahr. Das ist ja nichts Besonderes“, meint Lukas. „Aber was ist denn etwas Besonderes? Vier gleichfarbige Kerzen sind doch auf jedem Kranz?!“, überlegt Marco. „Wie wäre es mit Bienenwachskerzen? Die haben wir doch im letzten Jahr auf dem Weihnachtsmarkt gesehen. Die sehen besonders aus und riechen auch noch gut“, schlägt die Mutter vor. „Das ist eine super Idee!“, rufen die Kinder wie aus einem Mund. „Wenn ihr möchtet, können wir die sogar selbst machen. Dann würde ich Bienenwachsplatten besorgen und wir machen unsere ganz eigenen Kerzen“, sagt die Mutter. „Geht das?“, wundert sich Ida. „Ja klar. Das haben wir früher in der Schule gemacht. Das hat richtig viel Spaß gemacht“, sagt die Mutter mit leuchtenden Augen.
„Habt ihr auch eine Idee für die Dekoration des Adventskranzes?“, fragt der Vater. „Irgendwas ganz Besonderes zu den tollen, selbstgemachten Kerzen“, überlegt Marco. „Dann fallen Kugeln schon mal raus“, sagt Lukas. „Wie wäre es denn, wenn du etwas weihnachtliches häkelst, Mama?“, fragt Ida. „Das kann ich sehr gerne machen“, freut sich die Mutter. „Was kannst du denn häkeln?“, fragt Marco. „Wir können uns ja mal verschiedene Sachen im Internet anschauen und dann kann ich euch sagen, was ich davon häkeln kann“, sagt die Mutter augenzwinkernd.
Das kleine Herz fühlt sich sehr gut, denn es merkt, dass die Familie sich richtig auf diese gemeinsame Aufgabe freut. Das sich alleine durch die Überlegungen zu dieser Aufgabe Vorfreude auf die Adventszeit ausbreitet: gemeinsame Sachen zu machen und Zeit miteinander zu verbringen. „Dann kann ich mir ja jetzt weitere Aufgaben für die Adventszeit überlegen“, denkt das kleine Herz.
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