„Lass uns schnell zu Heinzi und Nepomuk gehen“, sagt Lukas zu Marco und Ida. „Ich möchte gerne wissen, wie es gestern im Weihnachtsdorf gewesen ist. Außerdem habe ich mir überlegt, wie die Wurzel-Rutschbahn wohl aussieht. Ob es eine lange Röhre ist, wie auf dem Spielplatz? Oder eine Rutsche, wie die Sommerrodelbahn?“ „Und ob sie einen Looping hat“, überlegt Marco. „Mich interessiert viel mehr, wie es im Weihnachtsdorf aussieht. Ob dort ganz viele Weihnachts-Wichtel sind, die dem Weihnachtsmann helfen. Und ob die Wichtel alle Geschenke selber machen?“, möchte Ida wissen.
Nepomuk und Heinzi warten ebenfalls schon auf die drei Kinder. „Ich bin wirklich gespannt, wie es heute weitergeht. Machen wir wieder eine Reise in die Erinnerung der Kinder, oder geht es anders weiter?“, fragt sich Heinzi. „Ich bin auch gespannt, was der Weihnachtsmann sich für heute überlegt hat“, sagt Nepomuk mit einem Blick auf das Advents-Söckchen von Ida.
Da betreten die drei Kindern das Spielzimmer. „Guten Morgen! Wie war es gestern im Weihnachtsdorf? Habt ihr den Weihnachtsmann wieder gesehen?“, redet Ida direkt drauf los. „Wir haben gestern ein Bild von der Rutschbahn gemalt – also so wie wir uns sie vorstellen“, sagt Marco. „Wollt ihr das Bild mal sehen?“ „Klar, zeig mal bitte her!“, entgegnet Nepomuk und schaut sich gemeinsam mit Heinzi das Bild an. „Das sieht super aus! Wenn ich die Rutschbahn nicht kennen würde, könnte ich mir direkt ein Bild davon machen“, sagt Heinzi begeistert. „Hat das Bild denn Ähnlichkeit mit der echten Rutschbahn?“, möchte Lukas wissen. „Ich kann gar nicht beschreiben, wie die Rutche aussieht. Sie ist viel zu schnell, als das man sich ein Bild von ihr machen kann. Aber sie löst ein unglaubliches Glücksgefühl aus – genauso wie dieses Bild von euch!“, sagt Nepomuk. Die Kinder lächeln stolz. „Ich weiß auch, was uns noch ein weiteres Kribbeln im Bauch verursachen wird“, sagt Heinzi mit einem Blick zu dem nächsten Advents-Söckchen. Ida lächelt erfreut. „Dann werde ich mal nachsehen, was wir heute für eine Überraschung bekommen!“
Nepomuk, Heinzi, Marco und Lukas schauen ihr gespannt beim öffnen des Söckchens zu. Wie jedes Mal lässt Ida aber zuerst das Glöckchen ertönen und genießt den bezaubernden Klang. Als nächstes wickelt sie vorsichtig das lila-farbene Geschenkpapier ab und es kommt ein alter, rostiger Schlüssel zum Vorschein.
„Seht mal, ein Schlüssel!“, ruft Ida erstaunt. „Was hat das zu bedeuten? Mit unseren Erinnerungen an irgendwelche Urlaube oder andere schönen Tage hat der Schlüssel nichts zu tun“, sagt Lukas. „Könnt ihr etwas damit anfangen?“, fragt Marco die beiden Wichtel. „Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was der Schlüssel zu bedeuten hat“, sagt Nepomuk. „Dann lass uns mal gemeinsam überlegen, wofür der Schlüssel sein könnte“, schlägt Ida vor. „Einen Schlüssel braucht man, um verschlossene Türen zu öffnen“, sagt Lukas. „Ja, aber dieser Schlüssel sieht schon etwas seltsam aus. Ich wüsste nicht, welche Tür er öffnen kann“, überlegt Marco. „Vielleicht hat er etwas mit dem Weihnachtsdorf zu tun?“, überlegt Ida. „Das könnte sein!“, entgegnet Heinzi. „Aber wir haben bisher nie einen Schlüssel gebraucht“, fügt er gleich hinzu. „Lasst uns doch noch einmal zu dem alten Baumstamm im Garten gehen. Schließlich waren wir da gestern und konnten nicht mit Heinzi und Nepomuk mitgehen“, schlägt Lukas vor.
Die beiden Wichtel klettern bei Marco in die Jackentasche und gemeinsam gehen sie in den Garten. Sobald die Kinder den Baumstamm erreicht haben, klettern Heinzi und Nepomuk aus der Jackentasche heraus. Heinzi geht um den Baumstamm herum und es fällt ihm sofort etwas auf: „Seht mal! Neben unserem Eingang ist jetzt ein Schlüsselloch!“ Marco, Lukas und Ida bücken sich und sehen es ebenfalls. „Das muss für unseren Schlüssel sein! Ich bin mir ganz sicher, dass es gestern noch nicht da war!“, ruft Lukas aufgeregt. „Versuch den Schlüssel einmal aus!“, schlägt Nepomuk vor. Ida steckt den alten Schlüssel in das Schlüsselloch – aber es passiert nichts. Enttäuscht sehen sich alle an. „Ob es noch einen Trick gibt, der uns den Weg öffnen wird?“, überlegt Marco. „In den ersten Tagen haben wir alle gemeinsam unsere Hände um die Gegenstände aus den Söckchen gehalten. Gerade hat nur Ida den Schlüssel versucht umzudrehen. Vielleicht müssen wir das gemeinsam machen?“, überlegt Lukas. So packt Ida den Schlüssel erneut an und sowohl ihre beiden Brüder, als auch Heinzi und Nepomuk legen ihre Hände über die von Ida. „Ich merke, wie sich Wärme in meiner Hand ausbreitet!“, ruft Ida aufgeregt. „Tatsächlich, jetzt spüre ich es auch“, sagen Marco und Lukas wie aus einem Mund.
Die Wirkung von dem Glitzerstaub mit dem Schlüssel lässt eine große Sternschnuppe entstehen und als diese verschwindet, sind Marco, Lukas und Ida auf einmal so groß wie die beiden Weihnachts-Wichtel. Sie stehen alle nebeneinander und können sich in die Augen sehen. „Wahnsinn, der Adventsschlüssel hat uns schrumpfen lassen! Jetzt können wir mit euch durch die Höhle am Baumstamm kriechen!“, ruft Lukas begeistert. „Ida, hast du den Schlüssel noch bei dir?“, möchte Nepomuk wissen. „Ja, den habe ich hier“, entgegnet sie und zeigt den Schlüssel, der ebenfalls geschrumpft ist. „Steck ihn am besten in deine Jackentasche und pass gut auf ihn auf“, sagt Nepomuk. Nachdem Ida den Schlüssel in ihrer Jackentasche verstaut hat, nehmen sich die drei Kinder an die Hand und gehen gemeinsam mit Heinzi und Nepomuk durch den Eingang hinein in den Baumstamm. Sie stehen vor einer großen Rutschbahn. „Das ist die Wurzel-Rutschbahn?“, fragt Marco erstaunt. „Die sieht ja genial aus! Wie eine Röhrenrutsche, aber doch so breit, das wir nebeneinander rutschen können!“ Ida ist erleichtert, denn so sehr sie sich es gestern gewünscht hat, mit Heinzi und Nepomuk in dem Baumstamm zu verschwinden – jetzt hat sie riesiges Herzklopfen und sogar ein bisschen Angst. „Dann wollen wir mal rutschen!“, ruft Heinzi begeistert, springt auf die Rutsche und verschwindet auch schon. „Ihr müsst uns einfach hinterher kommen“, sagt Nepomuk zu den Kindern, der gemerkt hat, das die drei ein wenig Angst bekommen haben. „Ihr könnt sogar nebeneinander rutschen. Und ich komme hinter euch her, okay?“, fragt er. Marco und Lukas nehmen Ida in ihre Mitte. Die Kinder halten sich an ihren Händen fest, setzen sich auf die Rutschbahn und rutschen ebenfalls los. Nepomuk schaut ihnen kurz hinterher und macht sich dann ebenfalls auf den Weg.
„Wie genial das hier aussieht!“, ruft Lukas, während sie rutschen. „Es wirkt wie eine Rutsche durch das Weltall. Überall helle Lichter und Sterne“, beschreibt Ida. „Und diese fantastischen Loopings! Jippieh!“, ruft Marco. In sekundenschnelle sind die Kinder bereits am Ende der Rutschbahn angekommen. Heinzi wartet auf sie und auch Nepomuk kommt kurz hinter ihnen ans Ziel. „Wie war die Rutschfahrt?“, fragt Heinzi aufgeregt. „Fantastisch! So etwas tolles habe ich noch nie erlebt!“, sagt Lukas. „Einfach unbeschreiblich. Ich habe mich gefühlt wie ein Stern, der durch den Weltall fliegt! Unglaublich“, sagt auch Ida. „Du hattest recht, Nepomuk. Die Rutschpartie hat mir ein unglaubliches Glücksgefühl gegeben! Vor allem bei den Loopings. Das kann man wirklich nicht beschreiben“, fügt Marco hinzu. „Sind wir jetzt im Weihnachtsdorf?“, möchte Ida wissen. „Noch nicht ganz. Es kommen ja ganz viele Wichtel aus den unterschiedlichsten Wurzeln. Seht ihr die Schienen da vorne? Hier fährt gleich ein Zug vorbei, der uns dann zum Weihnachtsdorf fährt. Dieser Zug sammelt alle Wichtel an ihren jeweiligen Standorten ein“, erklärt Nepomuk. Und jetzt erst bemerken die Kinder, dass an vielen unterschiedlichen Stellen neben ihnen Wichtel aus allen Richtungen angerutscht kommen. Alle haben dieses Lächeln des Glücks im Gesicht, welches die Rutschpartie ausgelöst hat.
„Da hinten sehe ich zwei Lichter näher kommen!“, ruft Lukas aufgeregt. „Das ist der Zug“, sagt Heinzi. Er hält direkt vor ihnen und alle Wichtel um sie herum steigen ein. Auch Heinzi und Nepomuk kommen ohne Probleme in den Zug. Aber als die Kinder einsteigen wollen, taucht ein grimmig schauender Wichtel auf. „Kann ich mal bitte eure Fahrkarten sehen?“, möchte er wissen. Die Kinder sehen sich ratlos an, denn Fahrkarten haben sie nicht. „Wir haben keine Fahrkarten bekommen“, sagt Marco entsetzt. „Ohne Fahrkarten dürft ihr nicht mitfahren“, sagt der grimmige Wichtel. „Was machen wir denn jetzt?“, fragt Ida ängstlich. Nepomuk und Heinzi steigen wieder aus. Ärgerlich sagt Nepomuk zu dem grimmigen Wichtel: „Das hättest du aber auch ein bisschen freundlicher sagen können. Siehst du nicht, das die Kinder jetzt Angst haben? Angst kurz vor dem Weihnachtsdorf – das geht gar nicht!“ Der Zug fährt ohne die beiden Wichtel davon. „Ihr braucht euch keine Sorgen machen. Wir bringen euch jetzt nach Hause und morgen geht es bestimmt weiter“, beruhigt Heinzi die Kinder augenzwinkernd. „Nimm mal den Schlüssel aus deiner Tasche und stecke ihn hier vorne neben der Rutsche in das Schlüsselloch, Ida“, sagt Nepomuk ruhig. Ida befolgt den Ratschlag von Nepomuk. Die drei Kinder umfassen den Schlüssel und wieder erscheint eine Sternschnuppe. Dieses mal fliegt sie unter den Kindern her, so dass die auf der Sternschnuppe sitzen und wie auf einem Pferd reiten können. Die Sternschnuppe bringt die Kinder die Rutschbahn wieder nach oben. Sie finden sich vor dem Eingang des Baumstammes wieder. Auch ihre Körpergröße ist nun erneut normal. „Was war das denn jetzt?“, fragt Marco verwirrt. „Wir sind auf einer Sternschnuppe nach Hause geritten, weil der Wichtel uns nicht in den Zug einsteigen lassen wollte“, sagt Ida trocken. „Oder war das doch alles nur ein Traum?“, fragt Lukas. „Wie hat es sich denn angefühlt?“, will Heinzi wissen. „Es hat sich alles sehr echt angefühlt – und richtig gut!“, beschreibt Lukas. „Es war die Wirklichkeit. Der Weihnachtsmann hatte von einem neuen Schritt für euch gesprochen. Er möchte euch nach und nach zeigen, was Weihnachten wirklich ist. Ihr werdet in den nächsten Tagen viele spannende Dinge sehen und erleben. Es ist alles sehr faszinierend – und manchmal vielleicht auch ein wenig beängstigend! Aber es wird immer alles gut gehen, auch wenn sich mal ein Wichtel im Ton vergreift“, erklärt Nepomuk. „Soll das etwa heißen, dass wir wirklich mit euch ins Weihnachtsdorf reisen dürfen?“, fragt Ida glücklich. „Ich denke schon. Aber wie und wann weiß nur der Weihnachtsmann“, erwidert der Wichtel. „Wahnsinn!“, sagt Lukas überwältigt. „Dann kann ich es ja kaum abwarten morgen eine neue Socke zu öffnen!“, sagt Marco aufgeregt.
Heinzi und Nepomuk verabschieden sich wieder in Richtung Weihnachtsdorf, während die Kinder zurück ins Haus gehen. „Was haltet ihr davon, wenn wir unsere Erfahrungen nachbauen? Wir könnten aus Strohalmen die Rutsche bauen“, überlegt Ida. „Ja, und Mama hat doch immer Sektkorken gesammelt. Daraus können wir die Wichtel basteln“, fällt Lukas seiner Schwester ins Wort. „Außerdem haben wir unsere Lego-Eisenbahn. Die könnte ja die Wichtel-Bahn sein“, sagt Marco. „Das ist eine tolle Idee!“, ruft Ida erfreut. „Dann lasst uns direkt damit anfangen!“
Hier geht es zum Gratis-Download der Geschichte: 12. DIe Tür öffnet sich
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