Jetzt ist Weihnachten

„Es ist Heiligabend“, sagt Felix beim Aufstehen. „Ich kann es noch gar nicht glauben. Die Zeit ist viel zu schnell vorbei gegangen“, fügt Lukas hinzu. „Wir öffnen heute das letzte Advents-Söckchen“, sagt Anna wehmütig. „Ganz bestimmt werden Heinzi und Nepomuk uns noch oft besuchen kommen – und wir sie. Immerhin haben wir es bereits einmal geschafft alleine in das Café der Begegnung zu kommen“, meint Felix aufmunternd. „Wie gut, dass wir den Weihnachtsbaum bereits gestern aufgestellt und geschmückt haben. Sonst haben wir das ja immer erst am Vormittag des 24.12. gemacht“, sagt Lukas. „Zum Glück. Dann können wir uns jetzt schon auf den Weg zu Heinzi und Nepomuk machen“, schlägt Anna vor.

Die drei Kinder gehen die Treppe zum Spielzimmer hoch. „Heute fühle ich mich etwas traurig bei diesem Gang – aber zugleich auch richtig gespannt, was heute kommt. Denn an Weihnachten ist im Weihnachtsdorf das Finale der aufregenden letzten Wochen“, sagt Felix. „Ob wir heute den Weihnachtsmann kennenlernen?“, überlegt Lukas. „Immerhin haben wir seine neun Rentiere bereits kennengelernt“, meint Anna. „Und durften sogar bei dem Generalflug dabei sein“, denkt Felix an den Vortag zurück. „Das war wirklich ein atemberaubendes Gefühl. Die Spannung, ob wir es über die Bäume schaffen. Und überhaupt … in einem fliegenden Schlitten zu sitzen!“, erinnert sich Anna überglücklich.

Die Kinder erreichen glücklich strahlend das Spielzimmer. „Ihr seht ja richtig zufrieden aus“, stellt Heinzi fest. „Freut ihr euch so, das Weihnachten ist?“, möchte Nepomuk wissen. „Wir haben uns gerade an den Schlittenflug erinnert und was das für ein spannendes Erlebnis war“, sagt Anna. „Und natürlich freuen wir uns sehr, dass heute Weihnachten ist. Denn wir sind ganz gespannt, was der Weihnachtsmann uns bringen wird“, sagt Lukas. „Aber es ist ein komisches Gefühl, dass wir heute das letzte Advents-Söckchen öffnen. Bisher wussten wir immer, dass wir euch wiedersehen werden – aber wie läuft es ab morgen?“, fragt Felix nachdenklich. „Das werden wir schon hinkriegen“, sagt Heinzi aufmunternd und lächelt die Kinder an.

 

Felix geht zu dem gelb-orangenen Advents-Söckchen mit der Nummer 24. Er berührt das Glöckchen und es fangen alle 24 Glöckchen in einer wunderschönen Tonlage an „Oh du fröhliche“ zu spielen. Fasziniert und gerührt schauen sich die fünf Freunde an. „Wie schön“, sagt Anna, als der letzte Ton verstummt ist. „Jetzt habe ich ein richtig weihnachtliches Gefühl“, fügt Lukas hinzu. Felix zieht das Päckchen aus der Advents-Socke und löst das gelbe Geschenkpapier. „Es ist ein Bild oder ein Brief“, sagt er beim auspacken. „Was das wohl sein kann“, fragt Heinzi neugierig. Endlich hält Felix ein Foto in der Hand. „Der Weihnachtsmann ist auf dem Bild“, sagt er zu den anderen. Lukas, Anna, Nepomuk und Heinzi drängen sich um Felix. Als alle auf das Bild schauen, passiert wieder etwas magisches. Wie von Zauberhand erscheint in goldener Schrift folgendes Gedicht:

 

 

„Ihr lieben Kinder!

Ich lade euch herzlich ein,

heute meine Gäste zu sein!

Bringt auch Heinzi und Nepomuk mit,

dann geht es los, mit schnellem Schritt.

Beeilt euch sehr,

dann erlebt ihr noch mehr.

Heute ist der große Tag,

auf den ihr lange gewartet habt.

Ich freue mich auf euch,

euer Weihnachtsmann!“

 

„Ein Brief vom Weihnachtsmann! Das ist ein Brief vom Weihnachtsmann!“, ruft Felix aufgeregt. „Dann lasst uns schnell aufbrechen! Wir sollen uns beeilen! Der Weihnachtsmann hat heute viel zu tun!“, ruft Anna aufgeregt. Schnell gehen die drei Kinder mit Heinzi und Nepomuk zum magischen Baumstamm. Nachdem sie den Schlüssel umgedreht haben, erscheint die Sternschnuppe und wartet in der Höhle des Baumstammes auf die fünf Freunde. Schnell klettern sie auf die Sternschnuppe und fliegen die Rutschbahn entlang. „Genießt es heute noch mal! – Auch wenn es scheinbar viel schneller geht als sonst!“, ruft Felix seinen Geschwistern zu. Doch das muss er gar nicht extra betonen, denn Lukas und Anna schauen sich alles um sie herum noch einmal ganz genau an. „Wer weiß, wann wir es wiedersehen“, sagt Anna leise.

 

Die Sternschnuppe fliegt durch die große Höhle, in der heute kein einziger Wichtel zu sehen ist. „Wo sind denn alle?“, fragt Lukas. „Es ist Weihnachten! Sie sind alle im Weihnachtsdorf“, erklärt Nepomuk. Mittlerweile fliegt die Sternschnuppe über die bezaubernde Schneelandschaft hinweg und in der Ferne können die Kinder die hellen Lichtes des Weihnachtsdorfes erkennen. „Es scheint heute noch heller zu leuchten, als in den letzten Tagen“, stellt Felix fest. „Heute leuchten auch viel mehr Lichter. Ich denke, dass die Wichtel gerade dabei sind, den großen Weihnachtsbaum aufzustellen“, sagt Heinzi. Die Sternschnuppe nähert sich dem Marktplatz und fliegt immer tiefer. Alle Gassen sind voller Wichtel. Am Marktplatz selbst ziehen viele Wichtel an einer langen Schnur, um einen riesigen Weihnachtsbaum aufzustellen. Dieser hat Kugeln in jeder Farbe und tausende von Lichtern lassen ihn erstrahlen. Die Kinder fliegen mit der Sternschnuppe dicht über die Köpfe der Wichtel hinweg zu der Garage des Weihnachtsschlittens. Direkt vor dem Schlitten kommen sie zum stehen.

 

Die neun Wichtel-Hirten sind dabei die Rentiere vor den Schlitten zu spannen. „Was klingelt denn hier so schön?“, fragt Anna. „Es klingt, wie unsere Advens-Söckchen, nur viel lauter!“ „Das ist das Weihnachtsgeschirr der Rentiere. Es hat zahlreiche Glöckchen und verteilt mit seiner Melodie den Weihnachtszauber“, erklärt Nepomuk. Die Kinder gehen zu den Rentieren und begrüßen sie alle. „Ihr habt aber ein schönes Geschirr!“, sagt Lukas zu Rudolph, dem Leittier. „Natürlich! Heute ist ja auch ein ganz besonderer Tag“, erwidert Rudolph aufgeregt und scharrt nervös mit den Hufen. „Habt ihr den Rentieren auch extra viel Flechtenfutter gegeben?“, fragt Nepomuk die Wichtel-Hirten. „Aber sicher! So ein Fehler passiert uns nicht noch einmal!“, erwidert der Wichtel, der neben Nepomuk steht. „Wir sind bereit. Die Rentiere sind angespannt!“, ruft der vorderste Wichtel-Hirte. Donner ruft so laut er kann: „Wir sind startklar, Chef!“ Die Kinder sehen sich verwirrt um. Welchen Chef meint das laute Rentier denn? In dem Moment öffnet sich eine weitere Tür der Garage. Die Wichtel um sie herum fangen alle an zu jubeln. Der Weihnachtsmann kommt aus der Tür heraus. „Ho Ho Ho! Hallo Zusammen! Dann können wir ja starten!“, ruft er. Felix, Lukas und Anna wissen gar nicht, was sie sagen sollen. Er steht wirklich vor ihnen – der echte Weihnachtsmann. In seiner vollen Größe. „Oh, wie ich sehe, seid ihr schon da! Hallo Felix! Hallo Lukas! Hallo Anna! Ich freue mich sehr, euch hier begrüßen zu dürfen! Es hat mir nämlich die ganze Adventszeit sehr viel Freude gemacht, euch die Zeit zu verzaubern! Ich hoffe, dass es euch mindestens genauso gut gefallen hat, wie mir!“, sagt der Weihnachtsmann. Die Kinder wissen gar nicht, was sie sagen sollen und schauen den Weihnachtsmann mit großen Augen an. Anna fasst sich als erstes. „Hallo lieber Weihnachtsmann! Du hast uns die schönste Adventszeit beschert, die wir je hatten! Und das wir dich heute persönlich kennenlernen dürfen, ist die absolute Krönung!“, sagt sie. Der Weihnachtsmann lacht herzhaft. „Das freut mich sehr zu hören!“ Und zu Heinzi und Nepomuk sagt er: „Ihr habt eine richtig gute Arbeit gemacht. Ihr habt den Kindern die Magie der Weihnachtszeit viel näher gebracht. Deswegen durftet ihr mit den Kindern auch sehr viele Orte sehen, an denen noch nie zuvor ein Kind war! Und als Krönung dieser Weihnachtszeit, würde ich euch fünf gerne mit auf meinen Schlittenflug über Europa nehmen. Wenn ihr möchtet?!“ Die fünf Freunde schauen sich an. „Habe ich das jetzt gerade richtig verstanden? Wir dürfen mit dir mitfliegen?“, fragt Lukas vorsichtig nach. „Ja, das hast du richtig verstanden. Ich freue mich sehr über nette Gesellschaft“, entgegnet der Weihnachtsmann. „Das lassen wir uns nicht zweimal sagen!“, ruft Felix und klettert in den Schlitten. Lukas, Anna, Heinzi und Nepomuk folgen ihm.

 

„Jetzt bräuchte ich noch die Geschenke-Säcke für die europäischen Länder!“, ruft der Weihnachtsmann nach oben zu der geöffneten Luke. „Felix, Lukas und Anna. Würdet ihr bitte den magischen Jutesack offen halten, damit die Geschenke-Säcke gleich dort hinein können?“, fragt der Weihnachtsmann die Kinder freundlich. „Natürlich machen wir das“, sagt Anna stolz. Die drei Kinder platzieren sich um den scheinbar kleinen Jute-Sack, während einige Wichtel den ersten Geschenke-Sack für Europa vorsichtig an einem Band herablassen. „Wie kann so ein großer Geschenke-Sack in diesen kleinen Jute-Sack passen?“, überlegt Felix. Je näher der Sack mit den Geschenken kommt, desto größer werden die Zweifel der Kinder, dass er durch die kleine Öffnung des Jute-Sacks passt. Doch bei der ersten Berührung mit dem Jute-Sack scheint der Geschenke-Sack schmaler und kleiner zu werden. Er wird immer schmaler und schließlich passt er kinderleicht in den magischen Jute-Sack. Nachdem der Geschenke-Sack komplett verschwunden ist, schauen die Kinder durch die Öffnung. „Da ist jetzt ein ganz kleines Säckchen. Fast so klein wie unsere Advents-Söckchen“, sagt Lukas begeistert. „Auf die Weise passen die Geschenke-Säcke aller Länder hinein“, sagt Felix. „Wahnsinn. Weihnachten ist einfach nur magisch“, findet Anna. Der Weihnachtsmann lässt alle Geschenke-Säcke für die europäischen Länder in dem magischen Jute-Sack verschwinden. „Jetzt sind wir soweit! Wir können die erste Runde eröffnen“, sagt der Weihnachtsmann unternehmungslustig. „Setzt euch hin und haltet euch gut fest!“, ruft er Felix, Lukas, Anna, Heinzi und Nepomuk zu.

 

Der Weihnachtsmann geht vor dem Start zu Donner und flüstert ihm etwas in die Ohren. Das Rentier nickt mit seinem großen Kopf. Dann setzt sich der Weihnachtsmann vorne auf den Schlitten und nimmt die goldenen Zügel des Weihnachtsgeschirrs in die Hände. „Ist alles klar bei euch?“, fragt er die Rentiere. Donner, Blitz, Comet, Cupid, Prancer, Vixen, Dasher und Dancer nicken mit den Köpfen und scharren mit den Füßen. „Alles klar, Weihnachtsmann! Wir können losfliegen!“, ruft Rudolph, dessen Nase jetzt hellrot leuchtet. „Na dann … los geht’s!“, ruft der Weihnachtsmann und bewegt die Zügel. Die Rentiere nehmen Anlauf. Schon nach kurzer Zeit heben sie ab und auch der Schlitten bewegt den Boden nicht mehr. „Rudolph, ich möchte wie jedes Jahr noch drei Runden über das Weihnachtsdorf drehen!“, ruft der Weihnachtsmann. So fliegt das magische Schlittengespann dicht über die Köpfe aller Wichtel im Weihnachtsdorf. Bei der ersten Runde ruft Donner: „Wichti, Wichtlo und Wichtlinchen! Klettert schnell den Weihnachtsbaum hoch! In unserer dritten Runde könnt ihr auf den Schlitten springen und eure Freunde auf dem Flug begleiten!“ Felix, Lukas und Anna sehen sich glücklich an. „Danke lieber Weihnachtsmann! Danke, dass unsere besten Wichtel-Freunde alle mitfliegen dürfen!“, sagt Anna überglücklich. Die Kinder beobachten die Wichtel-Menge und sehen, wie drei Wichtel über die Köpfe der anderen Wichtel getragen werden. Es sind Wichti, Wichtlo und Wichtlinchen. Mit Hilfe aller Wichtel gelangen sie sehr schnell zu dem großen Weihnachtsbaum und klettern an diesem hoch. Als der Weihnachtsschlitten seine zweite Runde dreht, haben die drei fast die Spitze erreicht. Und bei der dritten Runde fliegt der Schlitten genau auf Höhe des Weihnachtsbaumes, ganz dicht an der Spitze vorbei. „Jetzt müsst ihr springen!“, ruft Donner den drei Wichteln zu. Sofort springen sie Hand in Hand zu dem Weihnachtsschlitten und landen bei dem Weihnachtsmann auf dem Schoß. „Ja das ist mal eine Begrüßung“, lacht der Weihnachtsmann. „Setzt euch zu euren Freunden und genießt es!“ Wichti, Wichtlo und Wichtlinchen setzen sich zu ihren Freunden und lächeln überglücklich. Zu den anderen Wichteln, die ihnen aus dem Weihnachtsdorf zujubeln, ruft der Weihnachtsmann: „Ho Ho Ho! Ihr habt sehr gute Arbeit vollbracht! Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten!“ Nun beschleunigt der Schlitten und verschwindet in den Nordlichtern, die an Weihnachten in ihren schönsten Farben leuchten.

 

Die Kinder bestaunen die Welt von oben, sehen in allen Städten hell erleuchtete Fenster und viele Lichterketten. „Die Menschen freuen sich alle sehr auf Weihnachten und auf die Bescherung“, sagt Felix. „Weihnachten ist etwas ganz besonderes, auch für die Menschen, die nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben“, fügt Heinzi hinzu. „Aber für die, die noch an die Magie der Weihnachtszeit glauben und wissen, dass es sie gibt, sind die kommenden Tage die allerschönsten! Tage mit den Menschen, die einem am meisten bedeuten! Ruhige und besinnliche Stunden am Adventskranz! Gemeinsames Spielen, Lesen und Singen! Und noch so viel mehr“, sagt Anna. „Du hast recht, im Vordergrund von Weihnachten sollte der Grundgedanke stehen, nämlich die Liebe und Freundschaft“, sagt Felix abschließend.

Der Weihnachtsmann lächelt über sein ganzes Gesicht. Er ist so glücklich, dass die wahre Bedeutung von Weihnachten noch bei den Menschen vorhanden ist. „Es war mir eine Ehre euch kennenzulernen. Wir haben gleich euer Haus erreicht. Ich hoffe, dass ihr in diesem Jahr besonders schöne Weihnachten erlebt und die Magie der Weihnachtszeit weiter verbreitet! Erzählt euren Eltern und Freunden von den Grundgedanken der Weihnachtszeit! Und erfreut euch an euren Geschenken! Die Wichtel haben sich besonders viel Mühe damit gegeben“, sagt der Weihnachtsmann zu den Kindern. Der Schlitten mit den Rentieren landet auf dem Dach der Familie. Die Kinder steigen aus und verabschieden sich von ihren Wichtel-Freunden, während der Weihnachtsmann durch den Schornstein in dem Haus verschwindet, um die Geschenke unter den Baum zu legen. „Macht es gut, Freunde!“, sagt die Kinder traurig zu ihren Wichtel-Freunden. „Ich hoffe, dass wir uns bald wieder sehen!“, sagt Anna mit Tränen in den Augen. „Es war eine unglaubliche Zeit mit euch“, bedankt sich Felix. „Bitte kommt uns bald besuchen! Wir haben unsere Weihnachtswelt extra für euch erweitert. Danke für alles!“, sagt Lukas. Die Wichtel sind ebenfalls zu Tränen gerührt und umarmen die Kinder. „Wir sehen uns bald wieder! Versprochen!“, sagt Heinzi. Der Weihnachtsmann kommt aus nun aus dem Schornstein geklettert. „Ihr müsst heute auch einmal durch den Schornstein ins Haus gehen, damit ihr wieder eure normale Körpergröße bekommt. Einfach rein springen und sobald ihr im Wohnzimmer seid, müsst ihr euch neben den Kamin stellen. Dann seid ihr wieder groß“, erklärt er den Kindern. Felix, Lukas und Anna nicken. „Vielen Dank für alles, lieber Weihnachtsmann. Wir werden dich ganz bestimmt nie vergessen!“, sagen die drei. „Dürfen wir euch noch beim Starten zusehen?“, fragt Lukas. „Ja, das dürft ihr. Aber direkt danach müsst ihr durch den Schornstein springen, versprochen?!“, sagt der Weihnachtsmann. Er bewegt die goldenen Zügel, so dass die Glöckchen mit einer wunderschönen Melodie erklingen und ruft: „Na dann … los geht’s!“. Die Rentiere setzen sich in Bewegung und mit jedem Schritt, den sie machen, geht der Schlitten weiter in die Luft. „Ho Ho Ho! Ich wünsche euch frohe Weihnachten und alles Gute!“, ruft der Weihnachtsmann zum Abschied. Heinzi, Nepomuk, Wichti, Wichtlo und Wichtlinchen winken den Kindern zum Abschied zu. Und dann sind sie weg. Felix, Lukas und Anna nehmen sich an die Hände und springen gemeinsam in den Schornstein. Als sie unten angekommen sind, stellen sie sich neben den Kamin und wachsen wieder auf ihre normale Größe. „Was für ein unglaubliches Abenteuer!“, sagt Felix glücklich. Anna schaut zu dem erleuchteten Weihnachtsbaum. „Die Geschenke sind schon da. Lass uns schnell etwas schickes anziehen und darauf warten, dass Mama und Papa uns zur Bescherung rufen!“, schlägt sie ihren Brüdern vor.

 

Kaum das die Kinder umgezogen sind, rufen Mama und Papa zur Bescherung: „Felix, Lukas, Anna! Der Weihnachtsmann war da!“ Die drei laufen zu ihren Eltern und gemeinsam gehen sie zum Weihnachtsbaum. Die Augen der Kinder leuchten. Doch bevor sie ihre Geschenke auspacken, übergibt Felix den Eltern das Geschenk: „Das ist von uns allen für euch. Wir wollten uns in diesem Jahr einmal ganz besonders dafür bedanken, dass ihr immer für uns da seid!“ Papa und Mama schauen sich glücklich an und packen dann gemeinsam das Geschenk aus. „Das ist ja ein Bilderbuch mit wunderschönen Fotos von unserem letzten Urlaub. Und dazu habt ihr noch gemalt. Das ist ein ganz tolles Geschenk! Vielen Dank!“, sagt Mama glücklich. „Danke, für dieses besondere Geschenk!“, freut sich auch Papa. „Jetzt seid ihr aber dran mit auspacken! Der Weihnachtsmann hat es in diesem Jahr wohl besonders gut mit euch gemeint“, sagt Mama mit Blick zu den liebevoll verpackten Geschenken. „Sollen wir in diesem Jahr mal nacheinander auspacken und jedes einzelne Päckchen zelebrieren?“, schlägt Felix vor. „Das ist eine gute Idee!“, erwidert Anna. „Du darfst anfangen, Anna. Schließlich bist du die jüngste von uns“, sagt Lukas.

 

Anna geht zu dem Weihnachtsbaum und sucht sich ein pink verpacktes Geschenk mit einer lilanen Schleife aus. An der Schleife hängt ein Namensschild, auf dem in goldener Schrift Anna steht. Anna löst die Schleife und packt das Geschenk aus. „Eine Puppe, die fast so aussieht wie ich! Und was sie für ein tolles Kleid hat! Dieser Stoff und die großen, pinken Knöpfe! Genau das habe ich mir gewünscht!“, ruft Anna glücklich. Das Puppenkleid hat eine kleine Tasche. Aus der Tasche hängt ein goldener Zettel, aber den sieht Anna in der Aufregung noch nicht.

„Jetzt bist du an der Reihe, Lukas!“, fordert Felix seinen Bruder auf. Lukas geht zu dem Weihnachtsbaum und entdeckt sein Namensschild an einem grün verpackten Geschenk mit einer roten Schleife. Es kommt ein großer Glubschi-Igel und kleineres Glubschi-Eichhörnchen zum Vorschein. Lukas‘ Augen strahlen. „Zwei wunderschöne Glubschis! Die sehen so schön aus! Wie aus einer anderen Welt“, sagt er überglücklich. „Vor allem der Igel ist einmalig schön“, sagt Felix grinsend. Wie es bei Glubschis üblich ist, haben sie einen Herz-Zettel an sich, auf denen ihr Name und der Geburtstag stehen. Aber die beachtet Lukas derzeit noch nicht weiter.

Felix geht als letzter der drei Kinder zum Weihnachtsbaum und nimmt sich das gelb verpackte Geschenk mit orangener Schleife. Er öffnet es gespannt. Zum Vorschein kommt ein schwarz-gelbes Trikot mit der Nummer 19. „Genau das habe ich mir gewünscht!“, ruft Felix überglücklich und zieht es direkt an. So sieht Felix auch nicht, dass in dem Trikot noch ein goldenes Schild hängt.

 

Gemeinsam mit Mama und Papa sitzen die Kinder am hell erleuchteten Weihnachtsbaum und erzählen sich schöne Geschichten. Da fällt Anna’s Blick neben die Krippe, die unter dem Baum steht. „Da ist ja noch eine Tüte mit Plätzchen“, sagt sie verwundert. Mama steht gerade und holt die Tüte. „Die sind richtig gold-gelb gebacken. Und so schöne Formen“, sagt Mama. Papa und Mama sehen sich verwundert an. Doch sie haben keine Ahnung, wo diese Plätzchen-Tüte herkommt. „Sind die auch von euch?“, fragt Papa. „In gewisser Weise ja. Wir haben sie in der Weihnachtsbäckerei gebacken!“, sagt Lukas, der das Plätzchen, das er verziert hat, in der Tüte entdeckt hat. „Der Zauber der Weihnachtszeit ist im Raum“, sagt Anna geheimnisvoll und muss lächeln.

Am späten Abend gehen die Kinder noch einmal in das Spielzimmer, denn sie wollen nachsehen, ob der Advents-Kalender noch da hängt. „Oh nein, die Söckchen sind weg“, sagt Felix enttäuscht. „Das ist das Ende dieser magischen Adventszeit“, meint Lukas traurig. „Seht mal! Da liegt noch ein Geschenk in goldenem Papier!“, ruft Anna aufgeregt. Die Kinder nehmen das Päckchen und setzen sich in die Lese-Ecke. Gemeinsam packen sie das Geschenk aus. „Es ist ein Buch“, stellt Felix fest. „Es ist von den Wichteln. Sie haben eine Geschichte für uns geschrieben. Eine Geschichte über jeden Tag, den wir gemeinsam erlebt haben“, sagt Anna. „Und es sind ganz besondere Fotos dabei. Auf dem bist du im Kuscheltier-Haus, Lukas!“, ruft Felix aufgeregt und blättert schnell weiter. „Und da spielen wir mit den Wichteln Fußball!“ „Du wirst gerade auf Händen getragen. Weißt du noch, wie schön der Tag war?“, erinnert sich Anna. „Und auf dem Bild stehst du vor den Wichteln und sagst ihnen, wie sie den Schlitten reparieren sollen!“, sagt Lukas lachend zu Anna. „Was für eine schöne Erinnerung. „Blätter mal bitte zu dem heutigen Tag. Steht da auch schon eine Geschichte?“, fragt Felix. „Ja. Mit einem Foto, wo wir mit Heinzi, Nepomuk, Wichti, Wichtlo und Wichtlinchen im Schlitten sitzen. Und ein Stück weiter noch ein Bild, auf dem wir unsere Geschenke in der Hand halten“, sagt Anna. „Aber auf dem Bild leuchtet jedes Geschenk an einer Stelle Gold auf“, wundert sich Felix. „Vielleicht sollten wir das Trikot, die Puppe und die Glubschis noch einmal intensiver ansehen?“, fragt Lukas. Da entdecken die drei Kinder die goldenen Zettel an ihren Geschenken. Es steht auf allen das gleiche: „Wenn ihr das Bedürfnis habt, uns zu treffen, dann müsst ihr in die Schneekugel sehen. Berührt sie alle drei mit euren Händen und schließt eure Augen. Die Sternschnuppe wird euch zu uns ins Weihnachtsdorf bringen. Denn der Baumstamm ist jetzt wieder ein ganz normaler Baumstamm! Wir wünschen euch wunderschöne Weihnachten und freuen uns auf euch! Heinzi & Nepomuk“.

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