„Seht mal nach draußen! Der Teich ist zugefroren!“, ruft Ida aufgeregt. „Wie schön das aussieht“, sagt die Mutter. „Meinst du, dass wir schon Schlittschuh laufen können?“, fragt Lukas. „Ich fürchte, dass es dafür noch nicht kalt genug ist. Die Eisschicht ist nur ganz dünn. Aber wenn es in den nächsten Tagen weiter friert, habt ihr vielleicht Glück“, erwidert die Mutter. „Schade. Wisst ihr noch wie viel Spaß das Eishockey spielen im letzten Jahr gemacht hat?“, erinnert sich Lukas. „Oh ja, mit alten KG-Rohren als Hockey-Schlägern“, sagt Marco lachend. „Das hat voll Spaß gemacht“, erinnert sich nun auch Ida.
„Jetzt müssen wir aber frühstücken und uns langsam fertig für die Schule machen“, mahnt die Mutter. „Immer das Gleiche morgens“, stöhnt Marco. „Wenn wir tolle Erinnerungen und Gespräche haben, müssen wir uns immer für die Schule fertig machen.“ „Hoffendlich habt ihr noch Zeit für eine neue Aufgabe“, sagt das kleine Herz. „So viel Zeit müssen wir uns auf jeden Fall nehmen“, sagt der Vater. Heute bekommt Ida den Umschlag überreicht. Sie öffnet ihn vorsichtig und gibt ihn ihrer Mutter, damit sie die Aufgabe vorlesen kann.
Guten Morgen Zusammen!
Die Woche geht in den Endspurt, immerhin ist schon Donnerstag. Da ihr am Wochenende den großen Garagen-Flohmarkt geplant habt, hat die heutige Aufgabe auch etwas damit zu tun.
„Sucht euch ein neues Plätzchen-Rezept aus und macht extra viel Teig. Wenn keiner von euch das Rezept kennt, ist es für euch alle eine neue Erfahrung.Ihr seid alle auf dem gleichen Stand und könnt euch gegenseitig unterstützen, damit es ganz leckere Plätzchen werden. Die Plätzchen könnt ihr natürlich selbst essen, oder ihr bietet sie am Samstag bei dem Flohmarkt gegen eine kleine Spende an.“
Viel Spaß beim Backen und Probieren, euer kleines Herz.
„Super Idee! Endlich haben wir einen Grund neue Plätzchen auszutesten. Die, die wir bisher immer machen, sind total lecker, aber ein neuer Geschmack in der Plätzchendose ist etwas tolles!“, sagt Lukas begeistert. „Woran hättet ihr denn Lust?“, fragt die Mutter. „Wir können ja heute Nachmittag gemeinsam das Weihnachts-Backbuch durchschauen und uns für eins entscheiden“, schlägt Ida vor. „Ja, so machen wir es“, sagt Marco. „Wir müssen jetzt los. Sonst kommen wir zu spät zur Schule“, fällt Lukas auf. „Bis heute Mittag!“, rufen Marco und Lukas und machen sich auf den Weg.
„Interessante Aufgabe, kleines Herz“, sagt der Vater. „Es gefällt mir besonders gut, dass noch niemand dieses Rezept ausgetestet haben soll. Denn so können wir das Rezept laut vorlesen und jeder kann einen Beitrag dazu machen. Bei den anderen Plätzchen ist das Backen schon zur Routine geworden“, fügt die Mutter hinzu. „Es gibt nur den Nachteil, dass man noch nicht einkaufen kann, da wir die Zutaten noch gar nicht kennen“, meint Ida. „Ich denke, dass wir die meisten Zutaten zu Hause haben“, überlegt die Mutter. „Ansonsten muss eben noch jemand schnell die übrigen Sachen besorgen“, fügt der Vater hinzu. „Ich freu mich schon und bin gespannt, was wir uns aussuchen“, sagt Ida lächelnd.
Auch das kleine Herz ist gespannt, was es heute für Plätzchen geben wird. Es holt schon mal das Weihnachts-Backbuch heraus und blättert die Seiten durch. „Hmm, da läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich wusste gar nicht, dass es so viele verschiedene Plätzchen gibt!“, murmelt es vor sich hin.
Am Nachmittag setzt sich die Familie zusammen über das Backbuch und schaut sich ein Rezept nach dem anderen an. Nach längeren Überlegungen entscheiden sie sich für Spritzgebäck. „Spritzgebäck ist doch sehr lecker und bisher haben wir es noch nie selbst gemacht. Das hat Oma’s Nachbarin doch immer gebacken und es war immer sehr lecker“, sagt Ida. „Stimmt“, erinnert sich Lukas. „Aber leider ist die Nachbarin jetzt so krank, dass sie im Krankenhaus ist und bestimmt nicht zum Backen kommt.“ „Wir könnten ihr ja in diesem Jahr ein paar Plätzchen mitbacken. Als Dankeschön für die letzten Jahre“, schlägt die Mutter vor. „Das ist eine schöne Überlegung. Sie wird sich bestimmt freuen“, sagt Marco.
Die Kinder suchen die Zutaten zusammen, während die Mutter die Küchenutensilien aus dem Keller holt. „Dann fangt mal an, die Zutaten abzuwiegen“, sagt die Mutter. „Lukas, liest du vor? Du kannst so gut lesen“, sagt Ida. „Okay, mache ich. Aber zwischendurch möchte ich auch wiegen“, erwidert ihr Bruder. Die Mutter unterstützt die Kinder, aber die meisten Sachen machen die drei ganz alleine. Das kleine Herz sieht, was für ein tolles Team die Kinder geworden sind. Jeder achtet darauf, dass keiner zu kurz kommt und das jeder mal abwiegen darf. „Ihr macht das richtig gut“, sagt die Mutter. „Dann müssen wir gleich nur noch den Teig auf das Blech spritzen.“ „Und wie soll das gehen?“, fragt Ida. „Mit dieser Gebäckpresse“, sagt die Mutter. „Die habe ich noch von meiner Oma. Die hat nämlich früher auch oft Spritzgebäck gemacht. Und ich durfte den Teig auf das Backblech spritzen.“ „Dann hast du diese Plätzchen ja schon mal gemacht“, sagt Lukas enttäuscht. „Den Teig hatte Oma allerdings immer schon vorbereitet, so dass ich nur noch spritzen brauchte“, gibt die Mutter zu. „Außerdem ist das ja schon 30 Jahre her. Ich konnte mich auch jetzt erst wieder dran erinnern, als Ida gefragt hat, wie das mit dem Spritzen gehen soll.“ „Na gut. Dann zählt es auch für dich als neues Rezept“, sagt Marco großzügig. „Da bin ich aber ehrlich erleichtert“, erwidert die Mutter.
Nachdem jeder der Kinder viele Plätzchen durch die Gebäckpresse gespritzt hat, ist nun der ganze Teig aufgebraucht und die Plätzchen im Ofen. „Ich habe mal bei meinem Freund gesehen, dass man das Spritzgebäck in Schokolade eintunken kann“, sagt Lukas. „Sollen wir das bei einigen machen?“, fragt die Mutter. „Ja. Dann haben wir zwei verschiedene Sorten. Einmal mit Schokolade und einmal ohne“, antwortet Lukas.
So zaubert die Familie bis in die frühen Abendstunden an einer großen Ladung Spritzgebäck. Als krönenden Abschluss darf jeder von jeder Sorte einen probieren. „Hmm, die sind lecker“, schwärmt Ida. „Ich könnte die ganze Dose leer essen!“, sagt Marco. „Untersteh‘ dich! Wir wollen doch noch welche für Samstag haben!“, warnt Lukas seinen Bruder.
Keine Kommentare