„Das Gespräch gestern Abend über unsere Hobbies hat richtig viel Spaß gemacht“, sagt Lukas. „Da hast du recht. Endlich konnten wir mal alles erzählen, ohne unterbrochen zu werden“, gibt Marco ihm recht. „Vielleicht sollten wir die Regel einführen, dass wir die anderen immer aussprechen lassen. Dann machen die Unterhaltungen insgesamt mehr Spaß“, schlägt die Mutter vor. „Das ist nur nicht immer so einfach, wenn man selbst voll von Erlebnissen ist und die auch erzählen möchte“, gibt Ida zu bedenken. „Aber es hat sich doch für uns alle gut angefühlt. Und darum sollten wir auf jeden Fall daran arbeiten, dass unsere Gespräche weiterhin so harmonisch sind“, meint der Vater. „Und vor allem hatte ich gestern das Gefühl, dass ihr mir ehrlich interessiert zugehört habt. Das Gefühl habe ich sonst nicht so oft“, sagt Lukas traurig. „Das geht mir auch so“, gibt die Mutter zu. „Wenn ich was sage, antwortet ihr oft gar nicht, sondern erzählt von einer ganz anderen Sache. Als würden wir aneinander vorbeireden.“ „Das hat das kleine Herz doch im letzten Jahr schon festgestellt. Schade, dass wir das noch nicht geändert haben“, gibt Marco zu. „Dann sollten wir uns jetzt selbst diese Aufgabe geben und an unserem Gesprächsverhalten arbeiten“, sagt der Vater.
„Hast du denn auch noch eine Aufgabe für uns?“, fragt Ida das kleine Herz. „Nachdem ihr euch heute selbst schon eine gegeben habt, ist meine Aufgabe ja eigentlich überflüssig“, sagt das kleine Herz grinsend. „Auf gar keinen Fall!“, ruft Marco. „Wenn das so ist, darfst du natürlich eine neue Aufgabe vorlesen, Marco“, sagt das kleine Herz und reicht Marco den Zettel.
Guten Morgen Ihr Lieben!
Eure Gesprächsrunde gestern hat mich sehr beeindruckt. Ihr habt euch so interessiert zugehört und jeden viel länger als 10 Minuten von seiner Leidenschaft erzählen lassen. Außerdem habt ihr gemeinsam überlegt, wie ihr eure Hobbies vereinbarten könnt. So dass ihr viel zusammen machen könnt, aber keiner auf sein liebstes Hobby verzichten muss. Das hat mich sehr fasziniert! Und es wird euch auf jeden Fall sehr bereichern!
Die heutige Aufgabe wird euch ebenfalls selbst bereichern, aber auch andere glücklich machen:
„Packt jeder ein Tütchen selbst gebackener Plätzchen zusammen und schenkt es jemandem, der nicht damit rechnet. Das kann ein Freund von euch sein, oder euer Nachbar oder irgendwer anders. Es gibt einen Spruch: der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln. Davon werdet ihr heute sicherlich viel bekommen.“
Viel Spaß,euer kleines Herz.
„Das ist mal eine andere Idee und so einfach“, sagt Ida. „Ich bin gespannt, wem ihr etwas schenken möchtet“, sagt der Vater. „Hast du denn schon eine Idee?“, möchte Lukas wissen. „Ja, die habe ich. Aber die verrate ich noch nicht“, antwortet der Vater lächelnd. „Lasst uns heute Nachmittag gemeinsam nach der Schule die Tütchen mit Plätzchen packen und sie dann auch zusammen verteilen“, schlägt Lukas vor. „Gute Idee“, freut sich Ida.
„Ich kann es kaum erwarten, die Plätzchen zu verteilen“, sagt Ida aufgeregt. „Dazu musst du sie aber erst einmal vorbereiten“, meint Marco lächelnd. „Da hast du recht“, gibt Ida verlegen zu. „Sollen wir eine bunte Mischung machen, oder immer nur eine Sorte pro Tütchen?“, fragt Lukas. „Ich finde eine bunte Mischung schöner“, erwidert Marco. „Dann lasst uns mal anfangen“, sagt die Mutter und holt kleine Tütchen mit Weihnachtsmotiven heraus, die befüllt werden können.
Die Familie macht sich fleißig an die Arbeit. „Ich fühle mich wie ein kleiner Helfer vom Christkind“, sagt der Vater lächelnd. „Meinst du, dass es sich so anfühlt?“, fragt Ida neugierig. „Bestimmt. Die Helferlein vom Christkind verpacken die Geschenke und überlegen sich dabei bestimmt, wie sehr sich das Kind freut, welches das Geschenk auspackt“, meint der Vater. „Das ist ein tolles Gefühl“, gibt Ida zu. „Es kribbelt richtig im Bauch, weil ich gar nicht weiß, ob derjenige sich freuen wird“, meint Lukas. „Über eine so nette Überraschung freut man sich doch immer“, erwidert die Mutter.
Als alle Tütchen gepackt sind, machen sich Marco, Lukas, Ida und die Eltern auf den Weg, um die Plätzchen zu verteilen. Es geht an verschiedene Haustüren und die Familie schaut jedesmal in sehr überraschte, aber durchweg glückliche Gesichter.
Als die Familie am späten Nachmittag wieder zu Hause angekommen ist, sind sie sehr zufrieden. „Das war eine ganz tolle Erfahrung, kleines Herz“, bedankt sich Marco bei seinem kleinen Freund. „Die Leute waren so glücklich und das war einfach überwältigend.“ „Was kleine Aufmerksamkeiten bewirken können, ist wirklich erstaunlich“, sagt die Mutter. „Das müsste man im Alltag viel öfter machen. Es muss ja nicht immer ein Tütchen mit Plätzchen sein. Aber viele Kleinigkeiten, die das Zusammenleben angenehmer machen“, sagt der Vater. „Es geht ja schon mit einem Lächeln oder einer freundlichen Begrüßung los, wenn man jemandem auf dem Fahrrad entgegen kommt. Oder wenn man jemandem die Tür aufhält, weil derjenige schwer zu tragen hat“, zählt Lukas auf. „Ich denke, dass es auch schon zu Hause los geht. Wir könnten öfter mal Kleinigkeiten erledigen, wie Müll raus bringen oder Sachen wieder zurückräumen, wenn wir etwas abgeschlossen haben“, gibt Marco zu. „Das würde mich natürlich besonders freuen“, sagt die Mutter lächelnd. „Man sollte nicht nur auf sich achten, sondern dafür sorgen, dass es allen um einen herum gut geht. Und wenn man mit Kleinigkeiten dazu beitragen kann, dann ist es doch für alle schön“, meint Ida.
Das kleine Herz hört der Familie stolz zu. „Ich bin sehr glücklich über eure Erkenntnisse. Ihr überrascht mich jeden Tag auf’s Neue!“
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