Der Wunschzettel

Als das kleine Herz nach unten kommt, sitzt die Familie bereits am Adventskranz. Das kleine Herz bleibt noch in der Küchentür stehen und hört der Unterhaltung zu. „Das Fotoshooting hat gestern einen riesigen Spaß gemacht!“, erinnert sich Lukas mit einem fröhlichen Gesicht. „Das sich selbst Papa und Mama so lange am Hangelgerüst festhalten konnten, hat mich sehr erstaunt“, sagt Marco augenzwinkernd zu seinen Eltern. „Ich muss zugeben, dass es ganz schön anstrengend war. Und umso mehr bewundere ich eure Ausdauer beim klettern und toben“, sagt die Mutter. „Das kleine Herz hat echt tolle Fotos gemacht und ich freue mich schon sehr, wenn wir die bestellten Fotos in der Stadt abholen können und die ersten Weihnachtskarten schreiben“, sagt Ida. „Was haltet ihr denn davon, wenn wir von diesem Fotoshooting eine kleine Collage erstellen und uns in die Küche hängen?“, fragt der Vater. „Klasse! Dann werden wir täglich an diesen schönen Ausflug erinnert“, antwortet Lukas begeistert. „Dafür müssen wir aber heute Nachmittag noch mal Fotos aussuchen“, sagt Marco.

Da endlich kommt das kleine Herz mit einem neuen Umschlag in der Hand durch die Tür. „Guten Morgen Zusammen! Ich habe etwas für euch“, sagt das kleine Herz und reicht Lukas den Umschlag. „Vielen Dank, kleines Herz. Wir haben uns gerade noch darüber unterhalten, wie viel Spaß deine Aufgaben machen“, sagt Lukas. „Dann bin ich mal gespannt, was ihr von der heutigen Aufgabe haltet“, sagt das kleine Herz. Lukas öffnet den Umschlag, zieht den Brief mit der goldenen Schrift heraus und fängt an zu lesen.

 

 

Guten Morgen Lieblingsfamilie!

Ich hatte gestern einen sehr schönen Ausflug mit euch. Das Fotografieren hat mir total viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass gute Bilder dabei waren. Die Motive waren jedenfalls herrlich! Da werden sich eure Freunde über tolle Weihnachtskarten freuen! Doch kommen wir jetzt zur nächsten Aufgabe:

„Gestaltet euren Wunschzettel! Malt etwas drauf oder druckt euch Bilder von euren Wünschen aus! Versucht in diesem Jahr nicht mehr als drei materielle Wünsche darauf zu schreiben. Überlegt euch gut, was ihr unbedingt haben möchtet! Ihr kennt den Sinn von Weihnachten. Es geht nicht darum, möglichst viele Geschenke zu bekommen, sondern es geht um :das Fest der Liebe!“

Ein kleiner Tipp von mir: schickt die Wunschzettel zum Christkind. Hier ist die Adresse:

An das Christkind, 51777 Engelskirchen.

Ich bin gespannt auf eure Wünsche! Euer kleines Herz

 

„Eine interessante Aufgabe von dir, kleines Herz. Vor allem, weil wir nur drei Wünsche aufschreiben sollen“, meint Marco. „Das finde ich gut“, sagt die Mutter. „So macht ihr euch viel mehr Gedanken darüber, was ihr unbedingt haben möchtet.“ „Da hast du recht. Und wahrscheinlich bekommen wir dann auch wirklich das, was wir uns am meisten wünschen“, überlegt Lukas. „Es wird aber schwer für mich, nur drei Wünsche aufzuschreiben“, sagt Ida. „Ich wünsche mir doch so viel für meine Barbies und Puppen.“ „Dann musst du eben genau überlegen, was dir am wichtigsten ist. Außerdem hast du doch letztens zum Geburtstag schon so viel für deine Barbies bekommen“, wendet der Vater ein.

Nach dem Frühstück ist das kleine Herz alleine in der Küche und schaut sich die Aufgabe noch einmal an. „Keiner von den Kindern hat das Wort „materiell“ beachtet. Ich bin gespannt, ob ihnen das nachher auffällt. Denn natürlich können Sie noch viel mehr Wünsche aufschreiben, eben nur keine materiellen“, überlegt das kleine Herz.

 

Heute kommen die Kinder relativ spät nach Hause, da sie lange Schule haben und Ida turnt noch im Kindergarten. Daher muss das kleine Herz lange auf die Ergebnisse warten. Aber endlich sind die Kinder alle zu Hause. Nachdem Marco und Lukas ihre Hausaufgaben fertig gemacht haben, holen sie sich und Ida einen weißen Zettel und setzen sich gemeinsam an den Wohnzimmertisch.

 

„Habt ihr euch schon überlegt, was ihr euch am meisten wünscht?“, fragt Ida ihre Brüder. „Ich habe den ganzen Morgen darüber nachgedacht und mir sind tatsächlich drei Sachen eingefallen“, antwortet Lukas. „Ich weiß nur noch nicht, wie ich den Wunschzettel gestalten soll.“ „Ich kann mich noch nicht auf drei Wünsche festlegen. Ich weiß nicht, was ich mir am meisten wünsche“, murmelt Marco. „Ich habe euch einen Katalog vom Spielwarenladen mitgebracht. Vielleicht findet ihr darin ja euren Herzenswunsch“, sagt die Mutter zu den Kindern. „Das ist lieb von dir“, sagt Ida und blättert durch den Katalog.

 

Nachdem die Kinder sich sehr lange mit ihrem Wunschzettel beschäftigt haben, hat jeder von ihnen drei Wünsche auf’s Papier gebracht.

„In der Aufgabe steht, dass wir nicht mehr als drei materielle Wünsche aufschreiben sollen. Aber wir können uns ja zum Beispiel noch wünschen, dass wir alle gesund bleiben“, sagt Marco. „Oder das es im nächsten Schuljahr viel mehr Ferien gibt“, lacht Lukas. „Und das wir uns glücklich fühlen“, ergänzt Ida. Das kleine Herz freut sich: „Ich dachte schon, dass ihr an solche Dinge gar nicht denken würdet. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass ihr darüber sprecht!“ Auch die Mutter hat die Unterhaltung mitbekommen. „Was wünscht du dir von ganzen Herzen, Lukas? Irgendwas, das man nicht mit Geld kaufen kann“, fragt sie. Lukas braucht nur kurz zu überlegen: „Ich wünsche mir von ganzen Herzen, dass ich mich nicht wieder so schwer verletze und dadurch auf Fußball verzichten muss. Denn ohne Fußball ist alles total langweilig!“ „Das ist ein guter Wunsch! Schreib ihn auf den Wunschzettel!“, fordert Marco seinen Bruder auf. „Was würdest du dir denn wünschen, Marco?“, möchte die Mutter nun von ihm wissen. „Hmm, das ist eine schwere Frage. Ich wünsche mir, dass wir alle gesund bleiben und das keiner von uns ins Krankenhaus muss. Das war in diesem Jahr schlimm für mich und ich möchte es nicht noch mal erleben“, antwortet Marco. Die Mutter nimmt ihren Sohn in den Arm: „Das wünsche ich mir auch am meisten: das wir alle gesund bleiben!“ „Hast du auch einen Herzenswunsch, Ida?“, fragt Lukas seine kleine Schwester. „Na klar. Ich wünsche mir, dass wir viel Zeit zusammen verbringen und Spaß haben. So wie gestern bei dem Fotoshooting. Ich finde es toll, wenn wir so lustige Sachen machen!“, sagt Ida lächelnd.

In der Zwischenzeit ist der Vater nach Hause gekommen und hat gehört, was die Kinder für Herzenswünsche haben. Er ist sichtlich gerührt. „Was würdest du für Herzenswünsche auf deinen Wunschzettel schreiben, Laura?“, fragt er seine Frau. „Als allererstes wünsche ich uns allen Gesundheit, denn wenn man gesund ist, kann man alles schaffen. Ich wünsche mir einen guten Zusammenhalt in der Familie und im Freundeskreis – das man sich hilft, wenn einer Hilfe braucht. Und natürlich wünsche ich mir auch ganz viel gemeinsame Zeit mit euch. Zeit, in der wir lachen, reden, spielen, gemeinsam Fernsehen schauen, gemeinsam nichts tun und gemeinsam tolle Sachen erleben!“, sagt die Mutter mit einem Lächeln im Gesicht. „Wow, das sind aber ganz viele Herzenswünsche, Mama!“, sagt Lukas. „Andere Wünsche habe ich aber auch nicht“, entgegnet die Mutter. „Und was wünscht du dir, Papa?“, möchte Ida nun wissen. „Auch ich wünsche mir viel Zeit mit euch und Gesundheit für uns alle. Das sind meine beiden größen Wünsche. Ich hoffe, dass sie in Erfüllung gehen“, erwidert der Vater. „Dann schreibt eure Herzenswünsche auch auf einen Wunschzettel und schickt es dem Christkind! Das Christkind versucht doch so viele Wünsche wie möglich zu erfüllen“, sagt Ida. Die Eltern müssen lächeln. „Da hast du recht, Ida. Dann werden Mama und ich jetzt auch unseren Wunschzettel schreiben und zum Christkind schicken“, sagt der Vater.

 

Nachdem alle Wunschzettel geschrieben sind und in einen Umschlag für das Christkind gesteckt waren, haben sich Marco, Lukas, Ida, das kleine Herz und die Eltern gemeinsam an den Adventskranz gesetzt und über ihre Wünsche gesprochen. Sie haben sich auch noch erzählt, warum ihnen diese Herzenswünsche so wichtig sind und durch dieses Gespräch hat die Familie sehr viel über die anderen erfahren.

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