Der Weihnachtsbaum

Heute Morgen schlafen alle ein wenig länger, denn es ist der erste Ferientag. Außerdem war die letzte Schulwoche mit den ganzen Aktivitäten ziemlich anstrengend. Gegen neun Uhr steht die Mutter auf, holt Brötchen und deckt den Tisch. Dabei summt sie fröhlich Weihnachtslieder vor sich her. Das kleine Herz hört glücklich zu. „Ich finde es schön, wie harmonisch die Adventszeit bei euch ist“, sagt es zu Laura. „Ja, das geht mir auch so. Es fühlt sich total gut an. Wir verbringen viel Zeit zusammen und machen viele Sachen, die wir sonst nicht gemacht haben“, erwidert Laura. „Hoffentlich bleibt es nach der Adventszeit auch so“, fügt sie leise hinzu. Das kleine Herz hat es gehört und sagt: „Es liegt ganz bei euch, wie ihr es weiterführt. Ihr könnt euch nach der Weihnachtszeit vornehmen, euch einmal in der Woche ganz viel Zeit für euch zu nehmen oder euch am Anfang der Woche eine Wochenaufgabe geben. Da gibt es viele Möglichkeiten.“ „Da hast du recht“, sagt Laura nachdenklich.

Nun kommen auch die Kinder und Piet in die Küche. „Wie schön es hier schon aussieht. Drei brennende Kerzen am Adventskranz, der Tisch ist gedeckt und du hast sogar schon Brötchen geholt“, staunt Ida. „Dankeschön, Mama“, sagt Lukas. Er sieht den Umschlag vom kleinen Herz und reicht ihn seinem Vater, der die heutige Aufgabe vorliest.

 

Guten Morgen Ihr Lieben!

Jetzt habt ihr es geschafft – ihr habt eure wohlverdienten Ferien erreicht. Nun könnt ihr euch von dem anstrengenden Jahr erholen und noch mal viel Zeit miteinander verbringen. Vielleicht bringen euch die letzten drei Wochen Ideen, was ihr mit eurer gemeinsamen Zeit machen möchtet.

Für heute bekommt ihr aber eine neue Aufgabe von mir:

„Geht gemeinsam zum Forsthaus und sucht euch dort einen schönen Tannenbaum aus. Ihr könnt ihn dort selbst schlagen. Das wird eine ganz besondere Erfahrung für euch sein.“

Viel Spaß dabei wünscht euch euer kleines Herz

 

„Wie schön. Wir sollen unseren eigenen Weihnachtsbaum aus dem Wald holen“, freut sich Ida. „Das haben wir noch nie gemacht. Das wird bestimmt ein schönes Erlebnis“, ergänzt Marco. „Dann können wir ja direkt nach dem Frühstück losfahren“, meint auch Lukas. „Das ist wirklich eine schöne Idee für einen Familienausflug“, meint der Vater.

 

Nach dem Frühstück macht sich die Familie auf den Weg zum Forsthaus. „Hier in der Nähe ist doch auch der kleine Bach, den Opa öfter mit uns besucht“, fällt Lukas auf. „Meinst du den Mississippi?“, fragt Ida. „Ja, den meine ich. War da nicht früher die Hütte der Pfadfinder, bei der sich Oma und Opa kennengelernt haben?“, fragt Lukas. „Zumindest hatten die dort früher ihre Pfadfinder Treffen“, erinnert sich Piet. „Das ist auch eine wunderschöne Gegend. Ein toller Wald, dazu der kleine Bach. Herrlich“, schwärmt Laura, die an die Spaziergänge in der Gegend denkt.

 

Dann kommen sie am Forsthaus an. „Seht mal! Da vorne ist ein Lagerfeuer!“, ruft Marco. „Es sieht fast so aus, als könnte man dort Stockbrot machen“, freut sich Lukas. „Ich liebe Stockbrot!“, ruft Ida begeistert. „Warme Getränke scheint es auch zu geben“, sagt die Mutter. „Aber zuerst suchen wir uns einen Baum aus. Danach können wir die Atmosphäre hier noch ein wenig genießen“, meint Piet. Da kommt der Förster schon und erklärt der Familie, wo sie sich einen Baum aussuchen können. Vor allem die Kinder hören gespannt zu, denn für sie ist es etwas ganz Neues. Sonst haben sie den Baum immer in einer Baumschule gekauft und der musste nicht mehr selbst gefällt werden.

Die Fünf machen sich auf den Weg und suchen gemeinsam den für sie schönsten Baum aus. Eine Nordmanntanne mit schön vielen Ästen. „Der Baum ist genau der Richtige für uns!“, ruft Marco. „Ja, der sieht ganz natürlich aus und ist sehr grün. Da brauchen wir gar nicht mehr viel schmücken“, stimmt Lukas seinem Bruder zu. „Was meint ihr, wie toll die Lichterketten darin aussehen“, überlegt Ida. „Okay, dann wird das hier unser Weihnachtsbaum. Wer möchte die Säge ansetzen?“, fragt Piet. „Ich trau mir das zu!“, ruft Lukas sofort. Piet gibt ihm die Säge und zeigt Lukas, wo er sie ansetzen muss. Nach kurzer Zeit ist Lukas schon ziemlich aus der Puste. „Es ist doch schwerer als ich dachte. Das geht ganz schön in die Arme“, sagt er. Marco übernimmt die Säge und sägt ebenfalls ein Stück weiter. Zuletzt sägt Piet die letzten Zentimeter, bevor der Weihnachtsbaum auf den Boden fällt. „Jetzt müssen wir den Baum nur noch aus dem Wald tragen und einnetzen, damit wir ihn auch nach Hause transportiert bekommen“, sagt die Mutter. Piet fasst den Stamm unten an und die Kinder greifen in die Äste, währen Laura die Spitze nimmt. Das kleine Herz findet das einen schönen Anblick. „Die ganze Familie trägt den Weihnachtsbaum, den ihr zusammen ausgesucht habe. Ein tolles Gefühl, oder?“, fragt es. „Auf jeden Fall“, sagt Laura. „Denn gerade der Weihnachtsbaum ist ein besonderes Zeichen für Weihnachten.“

 

Nachdem der Baum bezahlt und im Auto verstaut ist, dürfen die Kinder sich noch Stockbrot machen. Dazu gibt es warmen Kinderpunsch – auch für die Eltern. Es sitzen noch viele andere Familien am Lagerfeuer und es ist eine tolle Gesprächsrunde und adventliche Atmosphäre. Marco, Lukas und Ida erzählen den anderen Kindern von ihrer besonderen Adventszeit mit den vielen besonderen Momenten. Die anderen Kinder hören gespannt zu. Das kleine Herz ist sich sicher, dass auch in diesen Familien von nun an ein bißchen mehr Familienzeit in der Adventszeit herrschen wird.

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