Ich bin liebenswert

„Ich liebe Samstag – kein frühes Aufstehen und Anziehen. Wir können lange zusammen frühstücken und entspannt in den Tag starten“, sagt Marco. „Das ist wirklich immer schön; vor allem, wenn am Adventskranz die Kerzen brennen und die Advents-Söckchen in der Küche hängen“, fügt Lukas hinzu. „Da würde ich jetzt übrigens gerne hineinschauen“, drängt Ida. „Da bist du nicht die Einzige“, sagt Marco lächelnd.

 

Die drei ziehen gemeinsam ihr Kärtchen vom kleinen Herzen aus dem Söckchen. „Heute ist Halbzeit“, stellt Lukas fest. „Das zwölfte Söckchen ist nun leer und es liegen noch zwölf vor uns.“ „Stimmt! Bald ist Weihnachten!“, jubelt Ida. „In diesem Jahr ist die Adventszeit aber schon ein wenig komisch, oder?“, fragt Lukas in die Runde. „Ja, mir fehlt auch so einiges. Ich fand es im letzten Jahr so schön, als wir über den Adventsmarkt gelaufen sind und viele Bekannte getroffen haben“, sagt Marco. „Und der Wagen mit der Zuckerwatte und den gebrannten Mandeln, der in der Fußgängerzone stand – der war auch ganz beeindruckend“, fügt Ida hinzu. „Mir fehlen viel mehr die ganzen Begegnungen. Die Adventsfeier in der Schule, das Adventstraining beim Fußball und die traditionellen Kaffeetrinken mit der Verwandtschaft“, sagt Lukas leise. „Und jetzt weiß ich nicht einmal, ob ich nächste Woche noch in die Schule gehen darf, weil die Corona-Maßnahmen wieder verschärft werden. Dabei wollten wir es in der Woche ein bisschen adventlicher angehen lassen. Mit Weihnachtsbasteln in Kunst und Wichteln in weihnachtlicher Atmosphäre. Da hatte ich mich so drauf gefreut“, fügt Marco hinzu. „Aber dafür haben wir zu Hause ein bisschen mehr adventliches gemacht – wir haben zusammen gemalt, sitzen gemeinsam am Adventskranz und haben neue Plätzchen ausprobiert“, sagt Ida. „Stimmt. Wenn du es so siehst, war das auch irgendwie schön. Und dann können wir nächste Woche noch mehr Zeit in Weihnachtspost oder selbstgebastelte Weihnachtsgeschenke stecken“, überlegt Lukas.  „Vielleicht können wir auch den Weihnachtsbaum schon etwas früher aufstellen, damit das Gefühl und vor allem der Duft von Weihnachten in unser Haus kommt“, schlägt Marco vor.

Die Eltern lächeln sich an und freuen sich mit den Kindern auf die verbleibende Adventszeit. „Was steht eigentlich heute auf dem Kärtchen?“, möchte der Vater wissen. „Ich bin liebenswert“, liest Lukas vor. „Das fühlt sich aber richtig gut an, wenn man das hört und sich selbst vorliest“, sagt die Mutter. „Ja, das kommt direkt in meinem Herz an“, sagt Marco glücklich. „Ich finde auch das Bild total schön“, sagt Ida. „Ganz viele kleine Herzen um das kleine Herz herum. Und die kleinen Herzen ergeben widerum ein großes Herz. Dazu der harmonische Hintergrund. Das ist bisher meine Lieblingskarte, denn es zeigt ganz viel Liebe.“

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