„Marco, lies mal bitte vor, was auf dem Stern steht“, sagt Lukas zu seinem Bruder, der sich gerade hinsetzen wollte. Marco streckt sich und liest laut vor: „KLEINE GESTEN“. „Was soll denn das bedeuten?“, möchte Ida wissen. „Kleine Gesten bedeutet so viel wie kleine Nettigkeiten“, erklärt die Mutter. „Und was ist damit gemeint?“, fragt Ida weiter. „Naja, es ist zum Beispiel eine nette Geste, wenn man jemanden anlächelt, wenn man an ihm vorbeigeht“, sagt der Vater. „Oder wenn sich Papa’s und meine Hand kurz berühren, wenn wir aneinander vorbeigehen“, fügt die Mutter hinzu.
„Und wieso wünscht du uns kleine Gesten?“, möchte Lukas nun vom kleinen Herz wissen. „Weil es oft ganz besondere Momente werden, wenn man eine kleine Geste erhält. Wenn euch jemand in der Schule die Tür aufhält oder euch im Bus den Vortritt lässt. Durch diese Kleinigkeiten fühlt ihr euch gleich viel besser. Es zeigt euch, dass ihr respektiert werdet und dass ihr anderen wichtig seid“, entgegnet das kleine Herz. „Also meinst du, dass die Welt durch viele kleine Gesten viel besser wird?“, fragt Lukas nach. „Ja, genau, das meine ich“, sagt das kleine Herz.
„Es ist zum Beispiel ein Zeichen der Wertschätzung, wenn ihr eure Schuhe auszieht, sobald ihr die Wohnung betretet. Denn eure Mutter gibt sich immer viel Mühe alles sauber zu halten. Außerdem ist es eine nette Geste, wenn ihr eure Jacken aufhängt und die Handschuhe ins Fach legt, anstatt alles in die Ecke zu werfen“, erklärt der Vater. Die Mutter lächelt ihn liebevoll an. „Ich habe mich am Samstag auch sehr darüber gefreut, dass Papa schon den Kamin in der Gartenhütte angemacht hat, damit wir es abends dort warm hatten“, fügt die Mutter hinzu.
„Jetzt wo ihr das alles so aufzählt, sind es wirklich viele Gesten, die den Tag besser machen. Ich finde es super, dass morgens mein Schulfrühstück immer schon fertig ist und auch der Tisch gedeckt ist, wenn ich müde in die Küche komme. Dann kann ich viel entspannter starten“, überlegt Marco. „Oder wenn du mein Fahrrad morgens schon mit nach draußen stellst, weil ich nicht so schnell bin, freue ich mich auch sehr darüber“, fügt Lukas hinzu. „Und das Mama mich mit dem Roller bis zu Nick begleitet, damit ich nicht alleine fahren muss“, fällt nun auch Ida ein.
„Kleine Gesten fallen oft kaum auf. Aber sie machen den Moment zu einem besonderen. Es ist egal, ob es das Lächeln auf der Straße, eine freundliche Begrüßung im Supermarkt ist oder das Aufhalten der Tür in der Schule. In jedem dieser Momente fühlt man sich gut und akzeptiert. Und das ist für jeden Menschen etwas tolles. Und deswegen wünsche ich euch ganz viele kleine Gesten – für euch selbst, aber auch für eure Gegenüber“, sagt das kleine Herz. „Da hast du vollkommen recht, kleines Herz. Und wenn man überlegt, wie einfach diese Gesten sind, dann sollten wir sie auch viel öfter mit einbauen“, sagt Ida. „Damit wir gleich anfangen und unsere Teller nicht nur abräumen, sondern auch noch in die Spülmaschine stellen. Das ist doch eine nette Geste für dich, Mama, oder?“, meint Lukas. „Ja, da würde ich mich sehr drüber freuen“, entgegnet die Mutter lächelnd.
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