Hoffnung

Ich bin schon gespannt, was uns das kleine Herz heute für ein nettes Wort mit auf den Weg gibt“, sagt Lukas auf dem Weg in die Küche. „Ich auch! Ich finde die Idee auch richtig gut, weil ich auf diese Weise wieder viel dankbarer für Kleinigkeiten werde“, bemerkt Marco. „Ich finde es auch faszinierend, wie das kleine Herz wieder viel gute Laune verbreitet, weil es uns zeigt, dass wir die Situationen positiv sehen sollen“, strahlt Ida, während die drei Kinder die Küche betreten.

 

Heute bin ich dran mit vorlesen“, sagt Lukas und schaut zu dem dritten Stern hoch. Er liest laut vor: „HOFFNUNG. Wie passend, denn ich hoffe jeden Tag, dass die Schule anruft und ich wieder ins Bett gehen darf.“ „Das sagst du zwar immer, aber das glaube ich dir nicht“, entgegnet die Mutter. „In Wahrheit bist du doch froh, dass du deine Freunde morgens triffst.“ „Ja, irgendwie schon, aber ich bin morgens noch so müde, dass ich gerne weiter schlafen würde“, gibt Lukas zu.

 

Hoffnung ist total wichtig. Vor allem jetzt. Die Coronazahlen steigen und es wird wieder total viel dicht gemacht. Ich habe die Hoffnung, dass wir den Dezember noch in die Schule dürfen, aber vielleicht wieder ein paar Tage früher Ferien bekommen“, meint Marco. „Ich hoffe auch, dass ich noch lange mit meinen Freunden in die Schule gehen darf“, fügt Ida schnell hinzu. „Denn das Homeschooling fand ich total doof und es hat mir gar keinen Spaß gemacht!“

 

Ohne Hoffnung, wäre es schwer positiv zu sein. Genau heute vor acht Jahren hatte ich die Hoffnung auf eine gemeinsame Weihnachten mit der ganzen Familie schon fast aufgegeben, weil Ida doch so krank im Krankenhaus war. Aber nicht krank genug, um schnell operiert zu werden. Wir haben wochenlang auf einen OP-Termin gewartet, aber durften so lange auch nicht nach Hause. Wisst ihr das noch?“, erzählt die Mutter. Der Vater, Marco und Lukas nicken. „Das war wirklich eine doofe Zeit. Wir haben eine kleine Schwester bekommen und durften sie nie sehen. Und Mama war fast die ganze Zeit im Krankenhaus. Da war die Adventszeit nicht schön“, erinnert sich Marco. „Dafür haben ja die Omas viel Plätzchen mit uns gebacken. Und Papa hat immer früh frei gemacht, um tolle Sachen mit uns zu unternehmen“, wirft Lukas ein. Die Eltern lächeln sich an. „Jedenfalls habe ich den Stationsarzt damals ganz viel genervt und ihm erzählt, dass wir zwei so tolle Jungs zu Hause haben, die endlich ihre kleine Schwester kennenlernen wollen. Und dann kam keine zwei Stunden später der Anruf, dass Ida am nächsten Morgen operiert werden kann. Ich konnte es kaum glauben. Auf einmal ging es ganz schnell“, erzählt die Mutter weiter. „Gut, dass du die Hoffnung nicht aufgegeben hast“, sagt der Vater. „Und wenn ich mich recht erinnere seid ihr dann zum dritten Advent nach Hause gekommen“, ergänzt Marco. „Ja, genau. Das war für mich ein wunderbares Gefühl!“, erinnert sich die Mutter.

 

Es ist wirklich wichtig, die Hoffnung nicht aufzugeben. Jede noch so blöde Situation hat auch ihre gute Seiten. Und die müsst ihr versuchen für euch zu finden! Zurzeit sieht es so aus, als ob das Coronovirus schon wieder die Adventszeit im Griff hat, aber es gibt immer wieder tolle Lichtblicke, die einem Grund zur Hoffnung geben. Es wird schon wieder dazu aufgerufen, nette Weihnachtsgrüße an Altenheime zu schicken, damit die älteren Menschen Hoffnung auf bessere Zeiten und das gute im Menschen bekommen. Ich finde diese Aktionen wirklich super und auch ihr solltet da wieder mitmachen. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man Hoffnung hat. Und es ist ein noch besseres Gefühl, wenn man anderen Menschen Hoffnung geben kann“, sagt das kleine Herz.

 

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