Glauben

Marco, Lukas und Ida kommen gemeinsam in die Küche und begrüßen die Eltern. „Guten Morgen. Habt ihr gut geschlafen?“ fragt die Mutter. „Ja, nur leider viel zu kurz. Der Wecker klingelt immer so früh“, gähnt Lukas. „Das ist wahr. Aber die Nacht war wirklich gut. Ich hatte einen ganz tollen Traum“, beginnt Ida zu erzählen. „Da bin ich aber gespannt“, sagt der Vater. „Ich bin mit meinem lilafarbenen Stern durch die Nacht geflogen. Es war eine ganz klare Nacht und es waren super viele Sterne am Himmel. Außerdem sind wir auch ein paar Sternschnuppen begegnet und ich habe mir ganz viele tolle Sachen gewünscht“, erzählt Ida strahlend. „Wow, das klingt super“, sagt der Vater. „Das war es auch. Es war ein fantastischer Ausblick und mein kleiner Stern hat mir seine ganze Familie am Himmel vorgestellt. Die Sterne haben alle gestrahlt und mich begrüßt“, berichtet Ida weiter. „Dann kennst du ja jetzt jeden Stern am Himmel“, meint die Mutter lächelnd. „Ja! Und wisst ihr, was der kleine Stern mir gesagt hat?“, fragt Ida. „Nein, woher sollen wir das denn wissen“, entgegnet Lukas. „Jeder Stern am Himmel ist die Seele eines Menschen, der gestorben ist. Und dann hat er mir zu dem hellsten Stern in der Gegend geführt. Das war unser Opa, den ich leider nicht mehr kennengelernt habt. Aber ich konnte ihn drücken und er hat mir gesagt, dass ich euch alle ganz lieb von ihm grüßen soll“, sagt Ida mit leiser Stimme. Die Mutter hat Tränen in den Augen, denn sie vermisst ihren Vater sehr. „Das ist ein richtig schöner Gedanke“, sagt sie.

Das find ich auch. Und ich habe das Gefühl, dass die Sterne von nun an noch heller für uns alle strahlen“, sagt Ida.

 

Was steht denn heute auf dem Stern vom kleinen Herzen?“, fragt Marco. Lukas streckt sich und liest vor: „GLAUBE. Das passt ja sehr gut zu deinem Traum, Ida.“ „Wieso?“, fragt Ida überrascht. „Naja, viele glauben doch, dass man nach dem Tod weiterlebt. Und du hast Opa als Stern im Himmel getroffen. Das ist doch ein schönes Gefühl. Daran möchte ich auch glauben“, erklärt Lukas.

Glauben steht auch für die Religion und es bedeutet so viel wie Vertrauen. Die Christen glauben, dass Gott sie beschützt und dass er sie in schwierigen Situationen begleitet“, sagt Marco. „Mir fällt es schwer an etwas zu glauben, was ich nicht beweisen kann“, meint Lukas. „Aber vielen Menschen hilft der Glaube im Leben“, entgegnet Marco. „Das stimmt. In vielen Situationen habe ich zu Gott gebetet, dasmit er mir hilft, damit er uns beisteht“, sagt die Mutter. „Wann denn zum Beispiel?“, möchte Ida wissen. „Bei jeder Krankheit eines lieben Menschen. Ich habe Gott um Kraft gebeten, damit ich stark sein und meine Mitmenschen unterstützen kann. Oft habe ich dabei auch eine Kerze in der Kirche oder zu Hause angezündet. Dann hatte ich das Gefühl, dass Gott bei mir ist“, erzählt die Mutter weiter. „Hat es denn geholfen?“, fragt Lukas. „Es hat mir das Gefühl gegeben, dass ich etwas getan habe und ich habe auch das Gefühl, dass ich dadurch stärker geworden bin. Darum bete ich auch oft abends zu Gott und danke ihm für diese tolle Familie“, erwidert die Mutter.

 

Wenn du das so erzählst, ist Glaube etwas tolles. Etwas, aus dem man Kraft tanken kann“, sagt Lukas. „Ja, das ist es auch“, bekräftigt die Mutter diese Aussage. „Dennoch ist es für mich schwer, an etwas zu glauben, was ich nicht sehen kann“, meint Lukas. „Du kannst ja erst mal an kleinere Sachen glauben“, schlägt das kleine Herz vor. „An was denn?“, möchte Lukas wissen. „Du kannst daran glauben, dass immer jemand für dich da ist, um dich zu unterstützen und für dich da zu sein“, sagt das kleine Herz und blickt dabei zu den Eltern. „Das kann ich in der Tat glauben“, sagt Lukas lächelnt. „Und du kannst dir ja auch vorstellen, dass die Sterne am Himmel verstorbene Menschen oder Tiere sind“, meint Ida zu ihrem Bruder. „Ich glaube wirklich, dass ein Stern unser alter Hund Blacky ist“, sagt Lukas. „Siehst du, das ist auch schon ein wenig Glauben“, meint das kleine Herz.

 

Glauben soll euch stärken. Ich wünsche euch einen starken Glauben an das Gute in den Menschen und in der Welt. Damit ihr voller Zuversicht durch euer Leben kommt. Der Glaube an Gott kann euch zusätzlich erfüllen, aber wenn es euch schwer fällt, an etwas zu glauben, das ihr nicht sehen könnt, ist es auch nicht schlimm“, sagt das kleine Herz abschließend. „Danke, kleines Herz! Das waren wieder sehr schöne Gedanken vor der Schule“, sagt Lukas. „Und danke Ida, das du uns von deinem Traum erzählt hast. Der hat mich auch sehr glücklich gemacht“, fügt die Mutter hinzu. Ida lächelt und ihr lilafarbener Stern wird ganz warm in ihrer Hand. Er ist sehr glücklich, dass er mit Ida diesen wunderschönen Traum hatte.

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