Heute kommt die ganze Familie gemeinsam nach unten. Das kleine Herz hat die Kerze am Adventskranz bereits angezündet. Heute ist Nikolaustag und über Nacht war tatsächlich der Nikolaus im Haus und hat den Kindern eine kleine Überraschung gebracht. Zudem wartet an jedem Platz ein Nikolausteller.
„Das sieht wunderschön aus“, freut sich Lukas, als er in die Küche kommt. Auch die Augen von Marco und Ida leuchten vor Freude. „Was für eine tolle Atmosphäre“, sagt der Vater und kommt Händchenhaltend mit seiner Frau hinein. „Dürfen wir schon die Geschenke auspacken?“, fragt Ida aufgeregt. „Ja natürlich. Die hat der Nikolaus doch für euch gebracht“, antwortet die Mutter.
„Sollen wir vielleicht einer nach dem anderen auspacken?“, schlägt Marco vor. „Gute Idee, dann haben wir länger etwas davon. Du darfst anfangen, Ida“, sagt Lukas großzügig. Ida freut sich sehr, denn sie ist sehr neugierig, was der Nikolaus ihr gebracht hat. „Ein Buch von Anna und Elsa!“, freut sie sich. Marco liest den Titel des Buches vor: Ida’s Abenteuer mit der Eiskönigin. Ida wundert sich über den Titel und schlägt das Buch auf. „Wow, da ist sogar ein Foto von mir drin!“, ruft sie überrascht. „Das ist ja ein wunderbares Geschenk“, wundert sich der Vater. „Der Nikolaus weiß halt, was mir zurzeit am meisten gefällt“, sagt Ida glücklich. „Jetzt bin ich dran“, sagt Lukas und reißt das Geschenkpapier ab. „Der neue Teil von Greg’s Tagebuch! Wie cool ist das denn? Den habe ich mir so sehr gewünscht!“, jubelt Lukas. „Darf ich den auch lesen?“, fragt Marco sofort, denn er hatte den gleichen Wunsch gehabt. „Natürlich“, antwortet Lukas, „aber erst nachdem ich das Buch durchhabe.“ „Dann bist du jetzt wohl dran, Marco“, sagt der Vater mit einem freundlichen Blick zu seinem ältesten Sohn. Marco ist gespannt, was ihn erwartet. Auch er scheint ein Buch zu bekommen. Als er das Papier vom Geschenk gelöst hat, hält er ein Malbuch in der Hand. „Oh wie genial. In dem Buch wird gezeigt, wie man die unterschiedlichen Pokemons malen kann!“, freut er sich. „Dann brauchst du dir keine mehr auszudrucken, sondern kannst sie selbst malen! Das ist toll!“, freut sich Lukas für seinen Bruder.
„Schau mal, Papa, bei dir am Platz liegt auch noch etwas“, sagt Ida. Der Vater wundert sich. Dann erkennt er den Umschlag vom kleinen Herzen. Er freut sich sehr, dass er heute die Aufgabe vorlesen darf. Langsam öffnet er den Brief und zieht einen Zettel heraus.
Meine Lieblingsfamilie!
Ich wünsche euch einen wunderschönen Nikolaustag! Hoffentlich habt ihr auch eine Kleinigkeit bekommen. Aber ich denke schon, denn der Nikolaus ist bestimmt sehr stolz auf euch, weil ihr so viel zusammen macht.
Ich möchte euch heute zuerst „Danke“ sagen. Danke, für die tollen letzten Tage. Es macht mir sehr viel Spaß euer Familienleben zu begleiten und zu sehen, wie gut ihr alle Fünf zusammen haltet. Es ist schön, wie ihr gemeinsam an den Aufgaben sitzt und überlegt, wie ihr sie erfüllen sollt. Danke, dass ihr mich an euerm Glück und Leben teilnehmen lasst. Das macht mich sehr glücklich.
Heute bekommt ihr von mir etwas richtig schönes aufgetragen:
„Setzt euch gemeinsam an den Adventskranz, macht euch einen heißen Kakao und esst selbst- gebackene Plätzchen. Dann lest die Geschichte über St. Nikolaus. Hört gut zu und macht euch eure eigenen Gedanken zu der Geschichte. Ich bin mir sicher, dass euch viel dazu einfällt!“
Viel Spaß, euer Kleines Herz
„Was für eine wunderschöne Idee“, freut sich der Vater. „Ich weiß gar nicht, ob ich die Geschichte überhaupt schon einmal vorgelesen habe“, überlegt die Mutter. „Dann wird es ja höchste Zeit dafür“, sagt Ida. „Ich freue mich auf heute Nachmittag“, sagt Marco, bevor er mit Lukas das Haus verlässt.
„Du bringst uns in dieser Adventszeit wieder einmal näher zusammen, kleines Herz. Du hast wunderbare Ideen. Ich freue mich sehr auf die gemeinsame Zeit heute Nachmittag“, sagt der Vater. Das kleine Herz hat Tränen der Rührung in den Augen: „Ich bin froh, dass ihr euch auf meine Aufgaben einlasst, denn das ist nicht selbstverständlich.“ „Gerade das bringt uns als Familie wieder näher zusammen. Ansonsten lebt jeder sein Leben, seine Hobbies und die Zeit miteinander kommt eigentlich viel zu kurz. Aber auch das ist normal. Die Kinder werden älter und selbstständiger. Darum bin ich dir so dankbar, dass du uns diese Aufgaben schenkst“, sagt der Vater.
Am Nachmittag sitzt die ganze Familie mit dem kleinen Herz zusammen und hört zu, wie der Vater die Nikolausgeschichte vorliest. Die Kinder machen sich viele Gedanken zu der Geschichte und überlegen, ob sie sich davon etwas abgucken können. Lukas erzählt, dass der Nikolaus morgens noch in der Schule war und das er auch von dieser Geschichte erzählt hat. „Das war richtig beeindruckend, als der Nikolaus in voller Größe in der Aula stand. Er hat in die Runde gefragt, ob denn jedes Kind schon etwas bekommen hat zum Nikolaustag. Ich habe bei einigen Kindern gesehen, dass sie traurig mit dem Kopf geschüttelt haben. Die haben mir voll leid getan. Zum Glück hat der Nikolaus dann für jedes Kind einen Stutenkerl gehabt. Und vor allem die Kinder, die noch nichts bekommen hatten, haben sich besonders darüber gefreut“, erzählt Lukas. „Wenn man wenig bekommt, dann freut man sich natürlich umso mehr“, überlegt Marco. „Wir sollten viel mehr zu schätzen wissen, wie gut es uns geht. Und das längst nicht alles selbstverständlich ist“, sagt Ida.
„Das ist ein guter Ansatz für eine neue Aufgabe“, denkt das kleine Herz für sich.
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