Frohe Weihnachten

Marco, Lukas und Ida werden ganz früh wach, denn sie sind schon so aufgeregt. „Es ist Heiligabend! Heute kommt das Christkind!“, ruft Ida aufgeregt. „Ja, aber erst heute Abend und es ist gerade mal sechs Uhr“, murmelt der Vater verschlafen. „Aber wir müssen doch noch den Baum schmücken, Stöcke für das Stockbrot aus dem Wald holen und einen Plätzchenteller für das Christkind machen“, zählt Ida auf. „Und wenn wir das jetzt schon alles machen, wissen wir ab acht Uhr nicht mehr, was wir den Rest des Tages machen sollen“, erwidert der Vater. „Legt euch noch ein wenig zu uns ins Bett. Dann können wir zusammen kuscheln und vielleicht noch ein wenig schlafen“, sagt die Mutter, die den Tag heute gerne etwas länger im Bett verbracht hätte. Marco, Lukas und Ida krabbeln zu den Eltern unter die Decke, aber sie sind so aufgeregt, dass sie die ganze Zeit über das Christkind und ihre möglichen Geschenke reden. Die drei Herzen sitzen ebenfalls auf der Bettkante und müssen laut lachen über die Begeisterung der Kinder.

Schließlich stehen alle zusammen auf und frühstücken gemeinsam. „Bevor ihr wieder fragt, wann wir endlich den Baum schmücken – räumt gleich erst einmal eure Zimmer auf, damit das Christkind nicht alle Geschenke wieder mitnimmt. Denn wenn ich in eure Zimmer schaue, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass da noch etwas fehlt“, sagt der Vater augenzwinkernd. „So schlimm sieht es da gar nicht aus“, meint Lukas. „Naja, ihr kommt zumindest unfallfrei in euer Bett“, erwidert die Mutter lächelnd. „Schon verstanden. Dann werden wir gleich unsere Zimmer aufräumen. Aber danach schmücken wir den Baum“, sagt Ida bestimmend. „Abgemacht!“, entgegnet der Vater.

Piet holt den Baum schon mal in das Wohnzimmer und stellt ihn vor dem Schrank auf. Den Topf von dem Wurzelballen verdeckt er mit einer Decke. Die drei Herzen schauen ihm die ganze Zeit vom Schrank aus zu. „Das fand ich schon letztes Jahr so spannend – ein Baum mitten im Wohnzimmer. Der verbreitet so einen tollen Duft. Fast so, als wäre man im Garten“, sagt Papa Herz. „Da hast du recht. Es fühlt sich richtig gut an“, erwidert Piet. „Aber noch schöner sieht er gleich aus, wenn er geschmückt und voller Lichter ist“, freut sich das kleine Herz. „Genau. Und deswegen werde ich jetzt mal auf den Dachboden klettern, um den Christbaumschmuck zu holen“, sagt der Vater. Er geht zu den Kindern hoch und schaut nach, ob sie ihre Zimmer schon aufgeräumt haben. „Wow, ich wüsste nicht, wann ich zuletzt so ordentliche Zimmer gesehen habe“, sagt der Vater ehrlich erstaunt. „Wir wollen das Christkind ja nicht enttäuschen“, meint Marco. „Das finde ich super! Möchtet ihr jetzt mit mir auf den Dachboden gehen, um die Kiste herunterzuholen?“, fragt der Vater. „Sehr gerne! Auf dem Dachboden ist es immer so spannend!“, erwidert Lukas.

„Nehmen wir die Krippe auch schon mit nach unten?“, fragt Marco. „Das kannst du gerne machen. Wir können ansonsten auch nachher noch mal hier hoch gehen, wenn wir den leeren Karton wieder zurückräumen“, schlägt der Vater vor. „Ich nehme jetzt schon ein paar Sachen mit runter. Wir können ja sowieso nicht alles auf einmal tragen“, sagt Lukas.

Wieder im Wohnzimmer angekommen, stürzen sich Marco, Lukas und Ida auf die Kiste mit dem Christbaumschmuck. „Sollen wir mit den Kugeln anfangen?“, fragt Ida. „Nein, wir machen doch immer als erstes die Lichterkette rein. Damit man die Kabel noch besser verstecken kann“, sagt Marco. „Stimmt. Dann lasst uns damit beginnen!“, ruft Ida begeistert. So fangen Piet, Marco, Lukas und Ida an, den Baum zu schmücken. Und als die Lichterkette komplett im Baum ist, steckt Mama Herz den Stecker in die Steckdose. „Wow, wie schön der leuchtet“, staunt sie. „Jetzt könnt ihr alles in den Baum hängen, was ihr möchtet“, sagt der Vater. Er selbst setzt sich auf das Sofa und schaut den Kindern und den drei Herzen zu, wie sie Stück für Stück den Baum in den schönsten Baum der Welt verwandeln. Um auch an die oberen Zweige zu kommen, klettern die drei Herzen hoch hinein und hängen die Strohsterne auf. Als alle Kugeln und Strohsterne im Baum hängen, sind die Kinder zufrieden. Und auch den drei Herzen gefällt der Baum dieses Jahr noch besser als sonst.

„Es ist ein tolles Gefühl, gemeinsam mit euch den Weihnachtsbaum zu schmücken“, sagt das kleine Herz gerührt. „Ohne euch hätten wir die oberen Zweige auch gar nicht so schön verziert bekommen“, sagt Lukas. „Dann hätte Papa sich nicht ausruhen können“, fügt Marco grinsend hinzu. „Ich wollte euch in diesem Jahr freie Hand beim Schmücken lassen. Und ehrlich gesagt – so schön war er noch nie!“, gibt der Vater zu.

„Wenn wir jetzt noch die Krippe aufbauen, möchte ich am liebsten direkt danach in die Kirche gehen“, sagt Ida. „Ich kann es kaum noch erwarten.“ „Diese Ungeduld kenne ich doch irgendwoher“, sagt Mama Herz mit einem Seitenblick zum kleinen Herz. „Tja, wenn man sich etwas von ganzem Herzen wünscht, dann wird halt jede Minute zu einer gefühlten Stunde“, weiß das kleine Herz aus eigener Erfahrung.

„Wir müssen auch noch in den Wald gehen, um uns Haselnuss-Stöcke für das Stockbrot und die Schaschlik-Spieße zu holen“, erinnert der Vater seine Kinder. „Stimmt, unser gutes Traditionsessen am Kamin“, fraut sich Marco schon. „Das ist wirklich ein schöne Tradition“, sagt die Mutter, die gerade in das Zimmer gekommen ist. „Es ist so gemütlich am offenen Kamin zu sitzen und dabei die Stöcke über die Glut zu halten. Außerdem ist es auch nicht so aufwendig, so dass wir gar nicht viel Zeit für die Vorbereitungen brauchen“, fügt der Vater hinzu. Laura und Piet machen sich mit den Kindern auf den Weg in den Wald, um die passenden Stöcke zu holen. Außerdem ist es gerade am Heiligabend immer sehr gut, wenn man zwischendurch an die frische Luft kommt und abgelenkt wird. Denn ansonsten zieht sich der Tag sehr in die Länge. Das haben sich auch die drei Herzen gedacht. Sie hüpfen fröhlich hinter den Menschen her. „Ich bin ja so froh, dass wir uns in dieser Adventszeit getraut haben, Kontakt mit den Menschen aufzunehmen. Denn ansonsten hätten wir wirklich unglaublich viele, schöne Momente verpasst“, sagt Papa Herz.

Am Nachmittag macht sich die Familie mit den drei Herzen auf den Weg zur Kirche. Sie schauen sich dort das Krippenspiel von Ida’s Kindergarten an. Es ist – wie jedes Jahr – sehr schön geworden. Und zum Glück dauert es auch nicht so lang, denn vor lauter Aufregung können Marco, Lukas und Ida nicht mehr stillsitzen. Als das Krippenspiel mit dem Lied „Oh du fröhliche“ beendet ist, stürmen alle Kinder aus der Kirche und wollen so schnell wie möglich nach Hause. „Ob das Christkind schon da war?“, fragt Lukas gespannt. „Bestimmt“, sagt Ida zuversichtlich.

Zu Hause angekommen, rennen Marco, Lukas und Ida in den Garten, um durch das Wohnzimmerfenster zu schauen! „Das Christkind war da!!! Unter dem Baum liegen Geschenke!“, ruft Marco glücklich. „Mama, Papa, jetzt kommt schon! Macht schnell die Tür auf! Ich kann es nicht mehr aushalten vor Aufregung“, sagt Ida. „Aber wir gehen gemeinsam ins Wohnzimmer“, mahnt der Vater. Kaum haben alle die Schuhe aus, rennen die Kinder ins Wohnzimmer. „Seht mal, die Plätzchen, die wir dem Christkind hingestellt hatten, sind alle weg!“, freut sich Ida. „Und alle vier Kerzen am Adventskranz brennen“, sagt Lukas. „Und seht euch mal die Süßigkeiten auf dem Teller an!“, ruft Marco begeistert. „Dürfen wir jetzt die Geschenke auspacken?“, fragt Ida nervös. „Ja, ihr dürft“, sagt die Mutter.

Schon wird das Papier von den einzelnen Geschenken abgerissen und die Augen der Kinder werden immer größer. Die Freude ist riesig, denn scheinbar hat das Christkind genau den richtigen Geschmack der Kinder getroffen. „Das sind fantastische Geschenke“, freut sich Lukas. „Vor allem, dass jeder von uns ein ferngesteuertes Auto bekommen hat! Dann können wir gleich direkt ein Rennen fahren!“ „Auf jeden Fall! Und ich wette, dass mein Auto am schnellsten ist“, sagt Marco. Da entdeckt Ida ganz hinten unter dem Weihnachtsbaum noch fünf kleine Geschenktüten. „Da ist ist ja noch mehr!“, wundert sie sich. Die Mutter lächelt über das ganze Gesicht: „Das ist meine persönliche Überraschung für euch und auch für mich. Lasst uns gleichzeitig in die Tüten schauen, okay?“ „Es kribbelt in meinem Bauch, so geheimnisvoll ist es“, flüstert das kleine Herz. Die Mutter zählt bis 3 und dann schaut jeder in sein Tütchen. Die Kinder bekommen Freudentränen in die Augen und auch Piet ist sehr gerührt. „Wow, du hast uns allen ein Herz in unserer Lieblingsfarbe gehäkelt! Das habe ich mir mehr als alles andere gewünscht“, sagt er glücklich. Und auch die Kinder fallen ihrer Mutter voller Freude in die Arme! „Das ist das schönste Geschenk von allen“, flüstert Ida, die sich Tränen der Freude aus dem Gesicht wischt. „Vielleicht wird unsere Familie jetzt noch größer!“, freut sich das kleine Herz. „Dann lasst uns alle hoffen, dass der Weihnachtszauber noch einmal die gleiche Wirkung hat, wie vor zwei Jahren!“, sagt Papa Herz mit einem Lächeln im Gesicht.

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