„Ob wir heute wohl auf den Weihnachtsmarkt kommen?“, fragt Papa Herz aufgeregt. „Das Wetter spielt auf jeden Fall mit. Es ist sonnig und kalt. Pefektes Weihnachtsmarkt-Wetter“, entgegnet Lukas. „Ich werde gleich Papa und Mama fragen, ob wir heute dorthin gehen“, sagt Marco.
Die Kinder gehen in die Küche, wo der Tisch bereits für das Frühstück hergerichtet ist. „Mama, können wir heute zum Weihnachtsmarkt?“, fragt Marco. „Sehr gerne!“, freut sich die Mutter. „Ist nicht sogar das Lichterfest?“, fragt Ida. „Ja, heute leuchtet die ganze Innenstadt besonders schön. Die Geschäfte haben länger auf und stellen zusätzlich zu ihrer Weihnachtsbeleuchtung Kerzen vor die Schaufenster. Das sieht immer richtig schön aus“, schwärmt die Mutter. „Kommt du auch mit, Papa?“, fragt Lukas. „Ich bin heute auf dem Glühweinstand von unserem Verein. Ich bin also auch da“, antwortet der Vater. „Oh toll, da gibt es doch auch immer den leckeren, aufgewärmten Apfelsaft und selbst gebackene Plätzchen für die Kinder!“, freut sich Marco.
Der Samstag zieht sich für die drei Herzen ziemlich in die Länge, denn sie sind sehr aufgeregt, wie es auf einem Weihnachtsmarkt ist. Doch dann ist es endlich soweit. „Kinder, seid ihr fertig?“, ruft die Mutter nach oben. „Elwira hat gerade angerufen und gesagt, dass der Schulchor von deiner Schule auf dem Weihnachtsmarkt singt, Lukas. Wäre es nicht schön, wenn wir uns das anhören?“ „Oh ja“, ruft Ida, denn sie mag den Schulchor von Lukas. Die Kinder singen immer so fröhliche Lieder, passend zu der Jahreszeit. Marco und Lukas sind zwar beide nicht so begeisterte Sänger, aber den Schulchor hören sie ebenfalls gerne – außerdem singen ein paar Freunde von ihnen dort mit. Die freuen sich auch, wenn sie bekannte Gesichter auf dem Kirchplatz sehen.
„Sollen wir zu Fuß gehen?“, fragt die Mutter. „Das ist aber weit“, stöhnt Ida. „Ja, das stimmt, aber im Advent sieht immer alles so schön aus“, versucht die Mutter sie zu überreden. „Na gut“, stimmt Ida zu und denkt dabei auch an die drei Herzen, die bei einem Spaziergang noch viel mehr Eindrücke bekommen.
Papa Herz, Mama Herz und das kleine Herz freuen sich sehr, dass es nun endlich losgeht und sie klettern schon mal in die Jackentaschen von ihren großen Freunden.
Dann geht es endlich los. Auf dem Hinweg ist es noch nicht dunkel, daher fällt die Weihnachtsbeleuchtung in den Fenstern und Gärten noch nicht so auf, wie am Vorabend. Aber die Luft ist sehr angenehm und die Herzen freuen sich sehr, wieviele Menschen zu Fuß unterwegs sind. „Ob die alle in die Stadt gehen?“, fragt sich das kleine Herz. Und tatsächlich, als Marco, Lukas, Ida und ihre Mutter die Stadt erreichen, ist es schon relativ voll. Der Schulchor stellt sich bereits auf der Bühne auf und die vier suchen sich einen guten Platz vor der Bühne. Lukas hat auch schon zwei Freunde aus seiner Klasse auf der Bühne entdeckt. Ida sieht ihre beste Freundin direkt vor sich und freut sich sehr. Auch Marco entdeckt zwei Jungs aus seiner Klasse.
„Das ist der Wahnsinn! Seht euch mal die Kirche an! Wie sie angestrahlt wird. Sterne in den unterschiedlichsten Größen!“, staunt Papa Herz. „Ja, und ab und zu erscheint sogar eine Sternschnuppe auf der Kirchenmauer“, sagt das kleine Herz. „Und die vielen, hellen Lichter! Habt ihr schon die großen Kugeln in den Bäumen gesehen? Das ist unglaublich schön!“, schwärmt Mama Herz.
Da fängt der Schulchor an zu singen. Bereits das erste Lied geht dem kleinen Herz ganz nah. „Die schönen Kinderstimmen. Ich kann richtig merken, wie sehr sie sich auf Weihnachten freuen. Und alles was sie singen, meinen sie auch so“, sagt das kleine Herz gerührt. Mama und Papa Herz wissen genau, was das kleine Herz damit sagen möchte, denn sie fühlen genau das gleiche. „Was für eine tolle Stimmung“, sagt Ida lächelnd zu ihrer Mutter. Nach drei weiteren Liedern ist der Auftritt schon beendet, aber das kleine Herz hat einen Ohrwurm und summt fröhlich vor sich hin: „Macht euch bereit, macht euch bereit, jetzt kommt die Zeit, auf die ihr euch freut. Bald schon ist Weihnacht‘, fröhliche Weihnacht‘, macht euch bereit, macht euch bereit!“.
„Sollen wir als erstes Papa besuchen, oder möchtet ihr zuerst durch die Stadt laufen?“, fragt die Mutter. „Zuerst durch die Stadt und als Abschluss gibt es dann einen warmen Apfelsaft“, schlägt Lukas vor. Damit sind alle einverstanden.
Die Mutter hatte nicht zu viel versprochen: vor den Geschäften stehen Tannenbäume, in denen zahlreiche Lichter leuchten, viele Kerzen in Windlichtern zieren die Fußgängerzone. Dazu noch die Weihnachtsbeleuchtung, die über dem Fußweg hängt und hell leuchtet. Papa Herz weiß gar nicht, was er sagen soll. Er ist so begeistert von diesen Eindrücken. Mama Herz und dem kleinen Herz geht es ähnlich. „So etwas schönes habe ich noch nie gesehen“, flüstert Mama Herz. „Jetzt weiß ich auch, warum wir auf dem Hinweg so viele Menschen gesehen haben. Sie wollten sich das alle nicht entgehen lassen. Denn spätestens hier bekommt man richtig Vorfreude auf Weihnachten“, sagt das kleine Herz.
Unterwegs treffen Marco, Lukas, Ida und die Mutter viele Freunde und Bekannte, mit denen sie sich unterhalten oder spielen. Es ist für jeden ein unglaublicher Ausflug. Als Abschluss holen sich die Kinder einen warmen Apfelsaft von ihrem Papa ab. Lukas hat bereits ein Lagerfeuer gesehen und fragt vor: „Sollen wir uns noch ein wenig am Feuer aufwärmen?“ „Gerne“, sagt Marco. „Ich komme auch mit“, sagt der Vater, „wir sind mehr als genug Helfer auf dem Stand. Da ist es gar nicht schlimm, wenn ich diese friedliche Atmosphäre mit meiner Familie genieße!“
Auf dem Rückweg sagt Lukas: „Das war richtig schön in der Stadt! Jetzt habe ich noch mehr Lust auf Weihnachten!“ Und zum krönenden Abschluss des Tages fängt es leise an zu schneien.
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