Ich habe schon länger vor, Insekten- und Schmetterlingsfreundliche Ecken bei uns im Garten anzulegen. Denn derzeit lese ich überall von dem drastischen Rückgang der Bienen und anderer Insekten. Das macht mich sehr traurig, denn wenn wir uns mal in Ruhe überlegen, was alles von der wichtigen Arbeit der Bienen abhängig ist, wäre es dramatisch, wenn diese kleinen Tiere bald aussterben. Keine eigenen Früchte mehr im Garten und unsere Nahrung würde sehr einseitig werden, wenn es keine Bienen mehr geben würde.
Gestern habe ich in der Zeitung einen tollen Artikel gelesen, bei dem sich Landwirte, Naturschützer und die Stadt Lüdinghausen zusammen getan haben. Gemeinsam haben sie auf etwa 20.000 m² brachliegender Fläche (die auf Dauer als Erweiterung für das Gewerbegebiet dienen soll) Hafer eingesät. Diese Fläche wird weder mit Pflanzenschutzmitteln noch Dünger behandelt. Auch wird der Hafer nicht geerntet – nein, diese Fläche soll als Rückzugsraum und Nahrungsquelle für Tiere dienen. Ich bin von der Idee sehr begeistert, denn solange wie diese Fläche nicht anderweitig genutzt wird, bekommen die Tiere ein schönes, neues zu Hause. Auch wenn in einigen Jahren das Gewerbe- gebiet dort erschlossen wird, so ist es bis dahin ein toller Beitrag zum Naturschutz.
Wir haben heute auf dem Grünstreifen unserer Trockenmauer an der Straße zahlreiche unterschiedliche Wildblumen und Sommerblumen ausgesät. Wenn ich den Tütchen glauben darf, haben wir im Sommer dort eine wunderschöne Blütenlandschaft. In der Trockenmauer leben bereits Bienen und durch die knapp 30 Meter wilde Wiese, die dort bald entsteht, bekommen sie Nahrung vor ihrer Haustür.
Jeder von euch wird an einer kleinen Ecke im Garten oder im Blumenkasten auf dem Balkon eine kleine Blumenlandschaft entstehen lassen können. Das sieht nicht nur sehr schön aus, sondern bietet vor allem den Bienen lebenswichtige Nahrung. Wenn ihr zum Beispiel eine Ecke im Garten habt, die ihr nicht so gerne säubert, dann sät dort einfach Blumensamen aus und lasst die Natur machen. Die Natur wird es euch danken!
Übrigens gibt es auch besondere Sträucher und Stauden, die von Insekten und Schmetterlingen bevorzugt werden. Sehr bekannt ist der Sommerflieder (auch als Schmetterlingsflieder bekannt, oder Buddleja davidii), Lavendel (Lavendula angustifolia), Katzenminze (Nepeta x faasseni) und Sonnenhut (Rudbeckia fulgida var. Sullivanti ‚Goldsturm‘). Wenn ihr diesen Strauch und die Stauden mit heimischen Kräutern und Stauden kombiniert, leistet ihr bereits einen Beitrag für die heimische Tierwelt.
Auch eure Kinder werden es euch danken. Durch diese gemeinsame Gartenaktion lernen sie, dass es wichtig ist, allen Lebewesen kleine (oder wenn möglich große) Räume im Garten einzuräumen. Auch das Leuchten in den Kinderaugen, wenn die Schmetterlinge tanzen und die Bienen summen, ist unbeschreiblich schön! Vor allem sind die Kinder sehr stolz, weil sie mitgeholfen haben, diesen Lebensraum zu schaffen! Und bei diesem Wetter können die Kinder den Pflanzen fast täglich beim Wachsen zusehen.
Die Blumensaat in diesem Schweinetrog ist von der letzten Woche.
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