Wie die Zeit vergeht – in zwei Tagen beginnt der Mai. Und wie jedes Jahr startet er mit einem Feiertag. Der 1. Mai eignet sich wunderbar für ein sehr schönes Ritual im Kreise der Familie oder des Freundeskreises.

Als ich noch ein Kind war, haben wir an diesem Tag meistens mit meiner Familie eine Radtour in der Umgebung gemacht. Das besondere daran war, dass wir irgendwo im Grünen angehalten haben und ein kleines Picknick gemacht haben. So habe ich wunderschöne Orte in der Natur kennengelernt und es hat mir viel Spaß gemacht.

Später habe ich mich mit einigen Mädels aus meiner Mannschaft getroffen. Wir sind mit dem Bollerwagen losgezogen. Ich weiß noch, wie stolz wir beim ersten Mal waren, das wir nun ohne Eltern losziehen und kleine Cola- und Fantaflaschen dabei hatten. Und natürlich reichlich süßen Proviant. Das war schon etwas ganz besonderes und auch im folgenden Jahr haben wir eine solche Tour gemacht.

Als ich noch älter war, haben wir uns mit der Clique getroffen. Da sind wir auch mit Bollerwagen losgelaufen. Es war auch schon ein bißchen Bier dabei und natürlich Musik. Als Abschluss wurde dann bei einem zu Hause gegrillt. Dieses Ritual hat sogar noch angehalten, bis nach dem Abitur. Jeder ist für den 1. Mai nach Hause gekommen, um den Tag mit den Freunden zu verbringen. Es war stets ein ganz besonderer Tag.

Sobald wir Kinder hatten – und aus meinem Freundeskreis war ich die erste mit Kindern – wurde es schwieriger, da die Zeiten des Aufstehens und des Mittagsschlafes kollidierten. Somit haben wir uns andere Eltern mit kleinen Kindern gesucht, mit denen wir eine Maitour machen konnten. Im ersten Jahr saßen alle noch im Kinderwagen oder im Croozer und wurden geschoben. Die Kinder sind dann bei den Pausen im Wald aktiv geworden und hatten total viel Spaß. Und für uns war es auch sehr schön, uns mit unseren Freunden auszu- tauschen. Anfangs haben wir relativ kurze Wege genommen und das Grillen im Garten nachmittags dafür ausgiebiger gestaltet – denn dort konnten die Kinder noch besser spielen.

Der Elternkreis hat sich nach einigen Jahren noch einmal geändert, da die Kinder in unterschiedliche Kindergärten gegangen sind und wir dort einen ganz tollen Freundeskreis gefunden haben. So starten wir übermorgen im dritten Jahr mit einigen Familien, die sich durch den Kindergarten kennengelernt haben. Die Kinder kennen sich alle, sie brauchen keine „Aufwärmzeit“, sondern haben von Anfang an viel Spaß an der Maitour. Unsere Kinder freuen sich schon seit einigen Tagen auf den Ausflug mit dem anschließenden Grillen. Für jedes Kind sind Gleichaltrige dabei, so dass wirklich jeder auf seine Kosten kommt. Uns Erwachsenen eingeschlossen. Wir genießen das Laufen durch die Natur, einige Pausen an besonderen Stellen und den Abschluss im Garten.

Wie ihr euern 1. Mai gestaltet, bleibt natürlich euch selbst überlassen. Ich kann euch nur empfehlen, dass ihr einen besonderen Tag daraus macht. Raus in die Natur – ob als Familie oder mit Freunden. Begrüßt den Frühling, staunt, wie grün schon alles geworden ist. Achtet auf die Kleinigkeiten in der Natur: findet jemand einen Maikäfer oder eine besondere Blume? Liegen schöne Steine oder Stöckchen auf dem Weg? Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass der 1. Mai immer ein ganz besonderer Tag für mich war/ist!