
Ich bin Mutter aus Leidenschaft, ich liebe unsere drei Kinder über alles. Sie sind das Beste, was uns je passiert ist und das versuchen wir den Dreien auch täglich zu zeigen.
Viel meiner freien Zeit geht im normalen Familienalltag unter; irgendwie ist Mama ja doch an jeder Stelle wichtig und in jeder Minute Ansprechpartner. Das ist gut so … und ja, es macht mich sogar stolz, denn unseren Kindern ist es wichtig, ihr Leben mit mir zu teilen. Mich an ihren großen und kleinen Erfolgen teilhaben zu lassen; mich mit ihren Sorgen zu vertrauen; meine Nähe bei den Hausaufgaben zu wissen; mich als Gegner beim Fußballspiel zu haben … Diese Liste könnte ich noch lange fortführen und bei den meisten Punkten wirst Du nicken – denn jede Mutter kennt diese besonderen Momente mit ihren Kindern. Diese wunderbaren Momente, die wirklich unglaublich viel Spaß machen und einem so viel Kraft geben.
Diese besonderen Momente, die mir aber manchmal den letzten Nerv rauben. Denn schließlich bin auch ich ein Mensch mit eigenen Bedürfnissen, der ab und zu in seiner freien Zeit einen Kaffee trinken möchte, ohne das dieser kalt wird; oder ein Telefonat führen, ohne das mir ständig jemand dazwischen redet. Ich kann übrigens ganz alleine in der Wohnung sein, aber sobald ich den Telefonhörer oder einen heißen Kaffee in der Hand halte, steht mindestens ein Kind neben mir und fordert meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Wie mache ich das nun mit der freien Zeit als Mutter? Wie komme ich zu meinen wohlverdienten, entspannten und wichtigen freien Minuten am Tag?Ich habe es mir zum Ritual gemacht, dass ich mir meinen ersten heißen Kaffee gönne, wenn ich die Kinder gut in den Kindergarten und auf den Weg zur Schule gebracht habe. In dieser Viertelstunde gibt es nur meinen Kaffee und mich. Auch das Smartphone ignoriere ich in dieser Zeit, denn die moderne Technik fordert auch immer mehr Aufmerksamkeit, als man ihr schenken sollte. Muss ich wirklich in meiner wohlverdienten Auszeit die Emails checken, oder hat das noch Zeit bis ich mit der Arbeit anfange?! Muss ich schon auf WhatsApp-Nachrichten reagieren oder können die auch noch eine Viertelstunde warten?! Ich habe mich dazu entschieden, dass das warten kann und muss. Seitdem ich mir morgens diesen heißen Kaffee gönne, starte ich viel entspannter in den Arbeitstag und bin der Meinung auch viel mehr zu schaffen.
Wenn Du direkt nach dem wegbringen der Kinder zur Arbeit musst, versuch Dir mittags oder am Nachmittag diese Viertelstunde zu gönnen. Ohne jegliche Ablenkung. Und ganz ehrlich – diese Ruhe muss man erst wieder erlernen. Als Mutter nutzt man jede Sekunde, um irgendwas zu schaffen oder sich zu überlegen, welche fünf Schritte man als nächstes macht, damit alles gut läuft. Versuche komplett abzuschalten. Ignoriere die kleinen Männchen im Kopf, die Dich dazu auffordern doch schon nach fünf Minuten wieder aufzustehen, um etwas zu erledigen. Vor allem an den ersten Tagen ist es schwer.
Meinst Du, dass es jemandem auffällt, wenn Du mal eine Ecke nicht aufräumst (nachmittags ist diese zum Teil sowieso wieder mit Spielzeug überfüllt) oder die Wäsche erst einen Tag später wäschst? Wahrscheinlich wird es niemandem auffallen – aber jeder wird merken, dass es Dir nach ein paar Tagen durch diese Auszeit besser gehen wird. Denn in diesen 15 Minuten kannst Du Dich ganz auf Dich konzentrieren. Schau aus dem Fenster und beobachte die Natur. Überlege Dir, was Dich glücklich machen würde oder wie Du Deinem Partner mal wieder eine Freude machen kannst. Denn auch diese Zeit kommt leider häufig zu kurz … Allein die Überlegungen, wie Du Dein eigenes Leben und das Zusammenleben mit Deinem Partner wieder etwas abwechslungsreicher gestalten kannst, sorgt für große Entspannung.
Ich wünsche Dir viel Spaß bei deinen ruhigen 15 Minuten! Es wird Quality-Time für Dich! Garantiert!
Keine Kommentare